Unsere erste Nacht im Van war sehr gemütlich, aber leider viel zu heiß und zu kurz. Die Temperatur, tagsüber bei fast 40 Grad Celsius ging auch in der Nacht nur knapp unter die 30 Grad Grenze.
Zudem wollen wir heute früh aufstehen um möglichst früh in den beliebten und gut besuchten Zion Nationalpark zu fahren. Wir haben ja fast vor den Toren des Parks gecampt, so wird die Fahrt nun
nicht mehr allzu weit sein. Der Wecker klingelt um 06:00 Uhr. Nicht wirklich ausgeschlafen und mit Augenringen versuchen wir trotzdem den Kaffee vom Campingkocher zu genießen und machen uns kurz
nach Sonnenaufgang auf den Weg.
Wir werden nicht alleine sein. Bereits um 07:00 Uhr bildet sich eine Schlange an den Kassenhäuschen des Parkeingangs. Hinweistafeln weisen darauf hin, dass bereits jetzt die Parkplätze im
Nationalpark voll sind. Man solle außerhalb in der Ortschaft Springdale auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz parken und das Shuttle in den Park nehmen.
Jahrespass für die Nationalparks
Am Kassenhäuschen kaufen wir uns direkt einen Jahrespass für alle Nationalparks in den Vereinigten Staaten. Dieser kostet 80,- US-Dollar und trägt den passenden Namen „America the Beautiful – Annual Pass“. Der Pass gilt für das gesamte Fahrzeug des Passhalters und für bis zu 6 Insassen. Der einfache Parkeintritt kostet in der Regel immer zwischen 25 und 35 US-Dollar, so hat sich der Jahrespass i.d.R. also schon nach dem dritten Nationalpark amortisiert.
Wir fragen wegen der Parkplatzsituation nochmals nach und bekommen den Tipp, dass am South-Campground wohl noch einige einzelne Parkplätze frei wären. Wir fahren in den Park und haben Glück. Das
Auto ist schnell geparkt und wir machen uns auf den Weg zu den Shuttlebussen. Die Hauptattraktionen des Zion Nationalparks liegen in dem von Nord nach Süd laufenden großen Tal. Dieses ist aber
für private PKWs gesperrt und man kann nur mit den kostenlosen Shuttlebussen dorthin gelangen.
Im Zion National Park waren wir bereits 2016 und haben im Grunde die für uns schönsten Wanderungen bereits begangen. Da der Park aber wirklich sehr sehenswert ist, wollten wir ihn gern nochmal
besuchen.
Der Park ist völlig überfüllt
An den Shuttlebussen angekommen, trifft uns aber der Schlag: Die Busse werden bis auf den letzten Platz gefüllt und auch in den Gängen stapeln sich die Besucher sprichwörtlich. Trotz
Maskenpflicht sieht man auch immer wieder viele Besucher ohne Masken.
Der Wartebereich vor den Bussen ist außerdem völlig überfüllt und die Leute stehen dichtgedrängt wie in einer Warteschlange vor einer beliebten Achterbahn – hier alle ausnahmslos ohne Masken. Die
Wartezeit soll etwa 2-3 Stunden betragen. Das ist uns zu viel, uns bekommt keiner in einen solchen Bus!!
Alternativ-Programm: Der Watchman Trail
Wir entscheiden uns heute also dazu, alternative Wanderungen außerhalb des Valleys zu machen, wo wir auch ohne das Shuttle hin gelangen können.
Der Watchman-Trail startet unweit vom Shuttle Bahnhof und führt im Südteil des Parks auf eine Anhöhe, die einen tollen Ausblick auf das Tal darunter verspricht. Die Rundstrecke beträgt etwa 5km
und ist bei den mittlerweile wieder recht hohen Temperaturen dann doch eine ganz gute Alternative, um doch noch eine schöne Ecke vom Zion Nationalpark zu erkunden.
Wir sind natürlich nicht die Einzigen mit dieser Idee und so ist auch dieser Wanderweg sehr gut besucht – trotzdem kann man sich gut aus dem Weg gehen und die Besucher verteilen sich auf dem
Trail. Nach etwa 1 Stunde und etwa 100 Höhenmetern stehen wir schließlich an der Klippe des Ausgucks und können einen tollen Blick über das Tal und die armen Leute, die noch immer in der
Warteschlange des Shuttles stehen, genießen.
Nach dem Abstieg gehen wir noch den kurzen Wanderweg am Flußlauf nordwärts entlang. Dies ist ein sehr gut ausgebauter Weg und von der niedrigsten Schwierigkeitsstufe, hier sind auch viele
Fahrradfahrer unterwegs.
Kurz nach Mittag sind wir auch schon wieder am Auto. Da wir 2016 bereits im Zion NP waren, haben nun nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Es ist zwar schade, dass der Park diesmal so
überfüllt ist, aber wir hatten trotzdem noch ein Fleckchen gefunden, welches wir nicht kannten. Die Hotspots des Parks überlassen wir aber gern den Besuchermassen.
Ein kleiner Bilder-Rückblick auf 2016:
Im Anschluss an die Wanderung am North Fork Virgin River fahren wir nun die schöne Strecke vom Südeingang bis zum Osteingang des Parks. Diese führt wiederum an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei und wir halten an vielen Stellen für einen Fotostopp an. Das Thermometer klettert mittlerweile wieder auf die 40 Grad Marke zu und so sind wir froh, dass der Van eine gut funktionierende Klimaanlage hat.
Es geht weiter nach Utah hinein
Die Reise geht heute noch etwa 150 km weiter nordöstlich. Am Red Canyon bekommen wir einen ersten kleinen Vorgeschmack, was uns bei unseren nächsten Ziel, dem Bryce Canyon Nationalpark erwarten wird. Wir lassen den State Park aber schnell hinter uns, machen nur einen kurzen Fotostopp an einer der tollen, malerischen Tunneldurchfahrten durch die roten Felsen und suchen uns langsam einen Schlafplatz für die Nacht.
Kurz vor Bryce Canyon City biegen wir nach Süden auf eine Schotterstraße ab und finden nach wenigen Kilometern auf öffentlichem Land wieder ein tolles Fleckchen für die Nacht. Diesmal stehen wir
gut eingefriedet im Wald und genießen die Ruhe in der Abgeschiedenheit. Da wir nun auch direkt ein paar Meter höher sind, sind die Temperaturen in der Nacht langsam auch im angenehmen Bereich
anzusiedeln und wir freuen uns auf eine diesmal etwas längere Nacht mit hoffentlich etwas mehr Schlaf.
Gute Nacht!
…Fortsetzung folgt…!
Kommentar schreiben