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Utah, Idaho, Montana

Nach ein paar wunderbaren und sehr heißen Wochen hier in Utahs südöstlicheren Nationalparks mit reichlich Bewegung, führt uns unser Weg in langsamen Schritten zunächst nach Norden Richtung Salt Lake City.
Eigentlich ist es etwas ungewohnt für uns, eine Großstadt anzupeilen. Es führt aber kein Weg daran vorbei, denn wir bekommen dort in einer CVS-Apotheke unsere zweite COVID-Impfung verabreicht.

Route von Utah zum Yellowstone Nationalpark, erstellt mit Google Maps
Route, erstellt mit Google Maps

Damit wir es auch pünktlich zum Termin schaffen, suchen wir uns für die Nacht vorher einen kostenlosen Schlafplatz ganz in der Nähe Salt Lake City’s.


Wir finden diese kostenlosen Campingplätze übrigens meist mithilfe der (kostenlosen) "Campendium" App, wir nutzen aber auch noch andere Hilfsmittel. Meist sind es Plätze direkt an Seen oder mitten im Wald oder wie heute auf einer Open Range Kuhweide etwas höher in den Bergen Utahs in einem National-Forest.

Als wir dort am Campingplatz ankommen, ist es gerade erst kurz nach Mittag, sodass wir uns das Problem des Wasserlecks an der Frontscheibe annehmen und Aron sie kurzerhand mit geeignetem Silikon abdichtet. Dabei bekommen wir gleich Besuch von einem kleinen Jungbullen, der wohl auf der Suche nach einem Ausgang, über den Platz galoppiert. Uns lässt er aber in Ruhe.

Nachdem Aron fertig ist, ist noch genügend Zeit für einen kleinen Spaziergang zu einem Geocache über die Hänge der Weide. Um dorthin zu gelangen, müssen wir vorbei an der Rinderherde, die sich auf der gesamten Weide verteilt. Währenddessen werden wir von ein paar Bullen argwöhnisch beäugt und muhend verfolgt. Glücklicherweise bleibt es aber nur dabei.

Der Geocache befindet sich mitten auf einem bewaldeten Hang zwischen Felsen, zu dem wir einfach hochklettern. Dennoch müssen wir nicht lange suchen und machen uns anschließend langsam auf den Rückweg.

Allerdings haben wir nicht wirklich Lust wieder an der Herde vorbei zurück zu laufen und entscheiden uns diesmal querfeldein über die Hänge zu gehen.
Was anfangs leicht aussah, ist am Ende doch nicht so einfach. Sagen wir es mal so, wir müssen nicht wie anfangs gedacht, nur einen Hügel hoch kraxeln, sondern gleich fünf Hänge hoch und wieder runter, um die Straße zu erreichen.
Naja, hinterher ist man schlauer.

Pünktlich zum Abendessen schlägt das Wetter um. Schwarze Wolken hängen in den Bergen um uns herum, es grummelt alle paar Sekunden und windet auf. Plötzlich reißt die Wolkendecke auf und es beginnt wie aus Eimern zu gießen. Unsere neue Silikondichtung an der Frontscheibe wird mal direkt auf eine Probe gestellt und… es hält. Es bleibt trocken im Auto. Glücklicherweise ist der Regenschauer nur von kurzer Dauer.

Die Zweitimpfung steht an - Salt Lake City

 

Am nächsten Morgen brechen wir zeitig auf, um pünktlich zu unserm Impftermin zu kommen.
Eigentlich viel zu früh an der CVS-Apotheke in Salt Lake City angekommen, bekommen wir die lang ersehnte zweite Spritze trotzdem ganz schnell vor unserem Termin verabreicht.

Thank you America :)

Also stehen wir morgens um 10 Uhr in Salt Lake City und freuen uns wie kleine Kinder. Das Gefühl endlich komplett geimpft zu sein, ist befreiend und gibt uns ein wenig Eigenkontrolle zurück. Da der volle Schutz aber erst wie bekannt zwei Wochen später einsetzt, werden wir unsere Routine mit Maskentragen, Abstand halten und regelmäßigen Desinfizieren der Hände und Oberflächen weiterhin beibehalten.

Bevor wir unseren Weg nach Norden weiter fortsetzen, stocken wir unsere Vorräte ordentlich auf, denn in zwei Tagen geht’s für uns in den Yellowstone Nationalpark. Dieser Park ist sehr groß, die Wege sind weit und Lebensmittelgeschäfte selten und entsprechend teuer.

In Salt Lake City bleibt uns heute sogar noch ein wenig Zeit, um ein bisschen durch ein paar Sportgeschäfte zu stöbern.
Aron findet ein Paar neue Laufschuhe, jedoch nicht wie üblich bei seiner Stammmarke Adidas, sondern diesmal von Nike. Er hat die Möglichkeit, die Schuhe 60 Tage lang zu testen und sie wieder zurückzugeben, falls etwas sein sollte.


Heute schaffen wir es bis in den Bundesstaat Idaho hinein. Am Abend machen wir wieder halt an einem Freecamp nur etwas unweit der Interstate. Wir parken direkt an einem kleinen Feldweg, für die Nacht wird es reichen. Wir vertreten uns noch etwas die Beine und liegen kurze Zeit später im Bett.

Am nächsten Tag machen wir etwas mehr Strecke. Am Nachmittag halten wir auf einem Freecamp etwa auf halber Strecke zum Yellowstone Nationalpark an. Wir sind nun mitten in Idaho und wieder auf einigen Höhenmetern. Die Temperaturen sind hier viel milder und es ist nicht mehr so drückend heiß. Unsere Hoffnung auf eine angenehme Nachtruhe wächst.

Es gibt viel Wald und unzählige Felder, hauptsächlich Kartoffeln, was übrigens das Aushängeschild dieses Staates sind. Überall kann man leckere „Idaho Potatoes“ kaufen und es steht sogar auf den „Welcome to Idaho-Schildern“.

Der Yellowstone Nationalpark ist ungefähr nur noch 30 km Luftlinie von uns entfernt und so finden wir hier auch schon wieder erste Bären-Warnschilder, auf denen die richtigen Verhaltensweisen aufgelistet sind. Ein wenig mulmig ist uns schon zu Mute, müssen wir doch an die Nacht in Florida vor zweieinhalb Jahren denken. Hier der Link zum Beitrag von damals.

Wir finden unser Nachtlager tief im Wald. Bevor es dunkel wird und wir das Abendessen zubereiten, vertreten wir uns hier noch ein wenig die Füße. Wir waren heute fast nur im Auto und brauchen noch ein wenig Bewegung.

Mitten im Wald...
Mitten im Wald...

Von Elchen umzingelt

 

Plötzlich, wir sind noch keine zwei Minuten unterwegs, hält Aron Lara abrupt am Arm fest und legt den Zeigefinger auf die Lippen. Der erste Gedanke, der ihr durch den Kopf schießt ist: „Bär“ und folgt Arons Blick auf eine kleine Waldlichtung. Dort, keine zehn Meter von uns entfernt, liegt ein Elchbulle entspannt mitten im hohen Gras und nur sein Kopf mit dem majestätischen Geweih ist zu sehen.

Als er uns bemerkt, steht er ganz ruhig auf und beginnt im Stehen zu fressen. Was für ein schöner Anblick, wir können kaum unsere Augen von ihm abwenden und beobachten ihn mit genügend Abstand noch eine ganze Zeit lang. Dabei entdecken wir ein paar Meter weiter einen weiteren Elchbullen im Gras liegen, ein Jungtier. Auch er bleibt ruhig und lässt sich nicht stören.

Wir können unser Glück kaum fassen, denn Elche sind in freier Natur so schwer zu entdecken.
Voller Vorfreude auf den Yellowstone Nationalpark und auf das was wir noch erleben werden, schließen wir abends die Augen und genießen die erste kühlere Nacht seit langem.

 

Unsere zweite Nacht in Idaho konnte erholsamer nicht sein. Endlich konnten wir seit längerem mal normal durchschlafen. Es ist so kühl draußen, dass wir unseren eigenen Atem sehen können.

 

Nach einer Laufrunde und einem kleinen Frühstück ist der Van schnell gepackt und schon sind wir wieder auf der Straße in Richtung Yellowstone Nationalpark unterwegs.


Wir durchqueren eine kleine Ecke vom Bundesstaat Montana, nehmen hier noch einen Geocache mit und tanken das Auto voll, bevor wir uns in die lange Schlange beim Eingang des Nationalparks einreihen...

Guten Morgen
Guten Morgen

 

 

 

 

 

Fortsetzung folgt...

 

 

 

 

 

 

 

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