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Denver: Eisenbahn und Dinosaurier

Nach unserem Besuch in den Rocky Mountains haben wir das Gefühl, dass wir von Nationalparks erst einmal gesättigt sind und wir von der Fülle der Natur auch mal wieder etwas Abwechslung brauchen.

Da fiel uns die Entscheidung nicht schwer und los ging es in den Süden Denvers zu einem  Eisenbahnmuseum.

Eingang des Colorado Railroad Museum
Das Colorado Railroad Museum

Das Colorado Railroad Museum hat knapp an die 100 Ausstellungsstücke aus jeder Epoche der amerikanischen Eisenbahngeschichte und ist absolut sehenswert. Wir verbringen einige Stunden im Museum und dem weitläufigen Außenbereich. Der Lokschuppen mit seinem Drehteller erinnert uns an Gerolstein.


In manche der aufwendig restaurierten Modelle kann man sogar einsteigen und im Keller des Hauptgebäudes eine große Modelleisenbahnanlage besichtigen. Wir erinnern uns hierbei ein wenig an das Miniatur-Wunderland in Hamburg. Eine absolute Empfehlung, solltet ihr mal im Norden Deutschlands sein. 

Dinosaurierknochen

 

Noch im Eisenbahnmuseum fällt uns eine Broschüre eines Dinosauriermuseums in die Hände. Wir waren beide als Kinder schon an diesen Kreaturen interessiert, Filme wie „Jurassic Park“ haben die Neugier noch angeheizt und jetzt wollen wir endlich mal echte Fossilien vor Augen haben. Obwohl es schon spät am Nachmittag ist, machen wir uns also auf den Weg.

Wir kommen kurz vor knapp am „Morrison Natural History Museum“ an und erhalten für ein recht kleines Eintrittsgeld eine private Führung von einem studierten Paläontologen. Wir haben seinen Namen nicht ganz verstanden, aber wir glauben er hieß "Nerd". Aber Spaß beiseite: Wir haben selten eine so tolle Führung von einem solch gut informierten und enthusiastischen Mitarbeiter bekommen. Man merkt, dass er seinen Job liebt. Das Museum ist an sich recht klein, aber die Fülle an Informationen und Einzigartigkeit der Exponate ist schier unglaublich. Wir kommen mal wieder ins Staunen...

Die Exponate, also die Dinoknochen, wurden alle in der näheren Umgebung Denvers gefunden, teilweise sogar auf dem Grund des Museums selbst. Sogar der Schädel eines Tyrannosaurus-Rex und eines Triceratops sind ausgestellt. Die schiere Größe dieser Knochen flößt einem gewaltigen Respekt ein. Unser Guide erklärt alles sehr detailliert und mit einer selten zu findenden Begeisterung.

Am Ende des Rundgangs wird uns außerdem gezeigt, wie solche Ausgrabungen vorgenommen werden und wie unglaublich lange es dauert, bis versteinerte Knochen aus den sie umschließenden Felsen freigelegt sind. Das ist wirklich eine Lebensaufgabe, für die man geboren sein muss!

 

An einem Felsen dürfen wir dann auch einmal selbst Hand anlegen und ihn auf Knochenfragmente untersuchen. Hierfür wird mir einem feinen Druckluftbohrer vorsichtig, nach und nach die oberste Gesteinsschicht abgetragen und untersucht. Dieser Prozess dauert unglaublich lange und erfordert ein gewisses Feingefühl. Der Bohrer wird dabei von unserem Guide nicht ganz aus der Hand gegeben, zu groß ist die Gefahr, dass wir plötzlich auf einen Fund stoßen, der schon Millionen von Jahren im Stein schlummert und diesen aus Unwissenheit sofort zerstören würden.  Stattdessen dürfen wir aber gemeinsam mit ihm den Bohrer führen, was uns zumindest ein ungefähres Gefühl für diesen Arbeitsvorgang vermittelt.

Dinosaur-Ridge

 

Nach unserem Museumsbesuch sind wir nun fast vollwertige Geologen und Paläontologen! :) Wir lassen es uns also nicht nehmen und besuchen noch nahegelegenen Fundstätten von Dinosaurierknochen, die frei zugänglich sind.

Am Dinosaur-Ridge begeben wir uns auf die Spuren von Brontosauriern, Theropoden und Raptoren und finden am Wegesrand direkt auch noch einen Geocache.

Triceratops Trail

 

Am Triceratops-Trail hat man bei Ausgrabungen an einer mittlerweile stillgelegten Lehmmine gut erhaltene Fußabdrücke von diesen gehörnten Dinosauriern gefunden. Die Open-Air Ausstellung liegt gut versteckt zwischen einem stark befahrenen Highway und einem angrenzenden Golfplatz.


Am Abend sind wir von den vielen Informationen aus den Museen völlig erschöpft, gönnen und eine große Portion Fast-Food von unserer Lieblings-Bürgerkette und machen uns auf den Weg in den nahegelegenen Wald, um wieder einen Platz zum Übernachten zu finden.

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