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Canyonlands Nationalpark Teil I (The Needles)

Wir sind überglücklich unseren Nationalparkpass nach dieser kleinen Odyssee wieder in den Händen zu halten. Toll, das es noch so ehrliche Menschen gibt, der Finder hätte den Pass ja auch einfach behalten können.

Dennoch sind wir wieder früh genug zurück, um unser Nachtlager fast an derselben Stelle wie am Vortag aufzuschlagen und die restliche Zeit zur Erkundung der Umgebung zu nutzen.

Wir finden auf dem flachen Plateau zwischen den Felsen tief ausgewaschene, alte Flussbetten, ein altes Wasserreservoir und sogar Überreste einer verlassenen Siedlung aus den 1930er Jahren. Die Hauswände aus Lehm und Steinen haben bis heute überdauert. Als Dach wurden dicke Balken oben auf die Wände gelegt und einfach mit Stroh überdeckt. Das Haus an sich sieht wie ein kleiner Hügel aus, so ist es gut in den Boden eingebettet und sich kaum von dem Highway sichtbar.

Nur ein paar Meter neben dieser Ruine befindet sich auch ein kleiner Geocache, der schnell gefunden ist.

Es dauert nicht mehr lange bis zum Sonnenuntergang, also machen wir uns auf den Weg zu einem der großen Felsmassive südlich unseres Camps. Von dort oben aus ist die Sicht über die Umgebung bestimmt grandios.

Von hier unten sieht der Weg hinauf recht einfach aus und anfangs kommen wir auch ziemlich gut vorwärts. Aber je höher wir die Felsen erklimmen, desto schräger und tiefer werden die Spalten dazwischen. Mittendrin müssen wir abrupt vor einem kleinen Abgrund von 5 m stehen bleiben und nach kurzer Überprüfung klettern wir ihn schließlich vorsichtig hinunter, um weiter zu kommen.

Endlich oben auf dem Felsvorsprung angekommen ruhen wir uns ein wenig aus und genießen die Aussicht.

Wie der Zufall es will, ist auch hier wieder ein Cache versteckt. Naja, wie so oft wären wir ohne den Geocache gar nicht hier hoch gekommen :)

Als die Sonne immer weiter untergeht, ist es für uns an der Zeit zu unserem Van zurückzukehren. Schließlich haben wir noch ein paar Meter vor uns und möchten, bevor es dunkel wird, wieder flachen Boden unter den Füßen haben.

Am Arches Nationalpark abgewiesen, fahren wir halt zu einem anderen "Arch"

 

Am nächsten Morgen wachen wir früh mit dem Sonnenaufgang auf und sind nach einem schnellen Kaffee schon unterwegs zum Arches Nationalpark. Dieser Park ist einfach nur atemberaubend schön und einen zweiten Besuch wert. Wir möchten unbedingt noch einmal dorthin, obwohl wir 2016 bei unserem ersten gemeinsamen USA-Trip schon einmal hier waren.

Allerdings werden wir heute nicht weit kommen. Um 8 Uhr morgens ist der Nationalpark bereits überfüllt und die Einfahrt gesperrt. Es wird nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern hinein gelassen, ist diese erreicht, muss man sich nach einer Alternative umsehen. So müssen wir wohl oder übel umdrehen.

Glücklicherweise haben wir aber schon einen Plan B parat und der heißt „Canyonlands Nationalpark“. Der Canyonlands NP teilt sich in 2 separate Gebiete auf, einen nördlichen und einen südlichen Teil, die nicht miteinander verbunden sind und voneinander auch recht abgelegen liegen. Wir wollen zunächst zu dem südlichen Teil, welcher sich etwa 130 km im Süden befindet und früher oder später sowieso auf unserem Plan steht.

So fahren wir durch die kleine Stadt Moab hindurch. Vor 5 Jahren waren wir schon einmal hier und wir erkennen so manches Gebäude wieder. Allerdings scheint die Stadt in den letzten Jahren ziemlich expandiert zu haben, denn wir können uns nicht an so viele Hotels und touristische Geschäfte erinnern.
Aber so ist der Lauf der Dinge nun mal. Alles wächst und wächst…

Nachdem wir uns noch mit neuem crushed Eis für die Kühltruhe eingedeckt haben, verlassen wir Moab in Richtung Süden und fahren vorbei an den hohen roten Felsklippen und anderen schönen Formationen.
Dabei entdecken wir den Wilson Arch und halten an. Dieser große Arch (Felsbogen) war vor 2016 unser erster Arch, den wir je gesehen hatten. Er zog uns damals schon total in seinen Bann und auch heute, 5 Jahre später, sieht er immer noch so toll aus. Wir nutzen die Gunst der Stunde, um noch einmal unser Lieblingsbild von 2016 nachzustellen, bevor andere Menschen uns ins Bild laufen.

Canyonlands Nationalpark

 

Nach einer ganzen Weile kommen wir endlich am Südeingang des Canyonlands Nationalparks an. Der Park ist ziemlich groß und wird, wie vorher schon beschrieben, in mehrere Abschnitte eingeteilt. Die beiden Hauptattraktionen sind „The Needles“ im Südteil und „Island in the Sky“ im Nordteil. Allerdings sind die Abschnitte nicht miteinander verbunden, sodass man den Park verlassen und der andere Teil wieder von außen angefahren werden muss. Das erfordert ein wenig Planung und bedeutet mehrere Stunden Fahrt.

Der Ranger am Kassenhäuschen begrüßt uns freundlich und erklärt, dass heute nur kürzere Wanderungen empfohlen sind, da es mit knapp 40 Grad Celsius wieder extrem heiß wird. In den letzten Tagen sind viele Besucher dehydriert oder haben einen Hitzschlag erlitten. Gut, dass wir so gut vorbereitet sind und immer genügend Wasser dabei haben und mittlerweile ganz gut unsere Grenzen abschätzen können.

 

Und tatsächlich ist die Hitze heute fast unerträglich. Die Sonne brennt gnadenlos vom wolkenlosen Himmel hinunter, sodass es heute nur für ein paar kürzere Wanderungen und Ausblicke reicht. Dennoch genießen wir die fast menschenleeren Wege sehr und lassen uns genug Zeit. Der Südteil des Parks ist deutlich abgelegener als der nördliche und somit weniger stark besucht.

 

Auf den Spuren der Cowboys


Bei unserer letzten Wanderung kommen wir an einem alten Cowboy-Camp geschützt von hervorstehenden Felsen vorbei, wo noch alte Relikte, wie Zäune und Einrichtungsgegenstände erhalten sind.
Nur ein paar Meter weiter sind auch noch alte Zeichen indianischer Präsenz zu finden.

Eine Zeitung im Felsen

 

Wir freuen uns nach einer Dreiviertelstunde komplett verschwitzt wieder im klimatisierten Auto zu sitzen und uns langsam auf den Weg zu machen. Am Besucherzentrum machen wir kurz Halt, um unsere Kanister mit Wasser aufzufüllen und das WLan zu nutzen, bevor wir den Park verlassen.

Das Gebiet rund um den Südeingang des Canyonlands Nationalparks ist ein Indiandergebiet mit vielen alten Petroglyphen.

So gibt es eine große Felswand, die voll mit diesen alten Inschriften ist und als „Newspaper“, bzw. zu Deutsch "Zeitung" bezeichnet wird.

Leider haben auch hier viele Touristen keinen Respekt davor und sich namentlich verewigt. Mittlerweile ist der Felsen eingezäunt um weiteren Vandalismus vorzubeugen.
Nur ein paar Meter davon entfernt stolpern wir wieder über einen kleinen Hinweis und finden einen Geocache in einer alten Army Munitionskiste.

The Needles Overlook

 

Da es noch recht früh am Nachmittag ist, beschließen wir noch den langen Abstecher zum „The Needles Overlook“ zu machen, um die dem Südteil des Canyonland NP namensgebenden Felsen zu sehen. Durch die Hitze war es unmöglich im Park zu „The Needles“ zu wandern. Der Ausblickpunkt liegt nahe dem Park, erfordert aber eine Anfahrt über eine große Schleife vom Osten.

Als wir dort nach knapp 2 Stunden ankommen, trauen wir unseren Augen nicht: wir stehen an einer riesigen 400m tiefen Schlucht, teilweise mit, meistens aber ohne Absperrung und haben eine Sichtweite von mehreren Kilometern. Vor uns liegt pure Wildnis.

Die verschiedenen bunten Gesteinsschichten sind gut zu erkennen und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine gespenstische Ruhe herrscht hier draußen, die nur von gelegentlichen Windböen unterbrochen wird.

Selbst hier hat sich wieder ein Geocache versteckt, welchen wir nach längerer Suche auch kurz vor dem Sonnenuntergang entdecken.

 

Ganz in der Nähe finden wir wieder ein kostenloses Wildniscamp auf einem
kahlen Felsen, denn für eine längere Fahrt sind wir heute einfach nicht mehr in der Lage.

Wir genießen am Abend die Aussicht auf einen sternenklaren Himmel.

 

 

 

Fortsetzung folgt...

 

 

 

 

 

 

 

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