· 

Ecuador - Quito und Einreise Galapagos

Nach einem etwa 2 stündigen und relativ ruhigen Flug von Panama-City, landen wir am frühen Nachmittag in Quito, Ecuador. Wir sind in Südamerika angekommen.

Heute Morgen ging es schon sehr früh in Panama los. Der Abflug mit der langen Warterei war diesmal echt stressig und hat uns viele Nerven gekostet. Wir sind müde und möchten nun gern auf direktem Weg ins Hotel.

Aber von unserer Müdigkeit mal abgesehen, befinden sich aktuell die meisten Kontinental/Festland-Bundesstaaten Ecuadors in einem harten Lockdown. So auch die Region um die Hauptstadt Quito. Die Covid Infektionszahlen sind in den letzten Tagen enorm angestiegen und so hat die Regierung den Ausnahmezustand bis mindestens 20. Mai verhängt.
Wochentags gilt eine Ausgangssperre von 20h bis 5h morgens, sowie ganztags am Wochenende. Maskenpflicht gilt schon seit langen in Ecuador im gesamten öffentlichen Raum, ausnahmslos sogar im eigenen Auto.  

Von der derzeitigen Ausgangssperre ausgenommen sind nur wenige Bundesstaaten, unter anderem die Region der Galapagos Inseln, die aufgrund der besonderen Einreisebedingungen und der hohen Impfquote (fast 100% der Erwachsenen) kaum von Covid betroffen sind.

Wir haben deshalb von vornherein nur eine einzige Nacht in Quito geplant und werden direkt morgen weiter auf die Galapagos Inseln reisen. Unser Hotel liegt deshalb in unmittelbarer Nähe zum Flughafen.

Beim Verlassen der klimatisierten Abflughalle müssen wir uns erst einmal wieder etwas umstellen. Quito liegt auf etwa 2.500 Höhenmeter. Es ist mit gerade einmal knapp 20 Grad ungewöhnlich kühl und auch das Atmen fällt uns in dieser Höhe schon schwerer.

Ein Taxi am Flughafen Quito ist schnell gefunden. Der Preis wird vorher verhandelt und wir einigen uns auf 10 US-Dollar für die knapp 10 minütige Fahrt. Dies erscheint uns fair. Fahrerkabine und Fahrgastraum sind durch eine dicke Klarsichtfolie scheinbar hygienisch voneinander getrennt und nur ein kleines Loch ist geblieben, durch das man das Geld an den Fahrer reichen kann. Für jeden Fahrgast ist zudem einen Flasche mit Hand-Desinfektionsmittel unübersehbar auf Augenhöhe installiert.

Landeswährung in Ecuador
Ecuador hat im Jahre 2000, aufgrund der extrem hohen Inflation, die ursprünglich eigene Landeswährung „Sucre“ abgeschafft und den US-Dollar als offizielle Währung eingeführt. Für Reisende ist dies natürlich praktisch. Wenn man wie wir aus Panama kommt, welches ebenfalls den US-Dollar als offizielle Währung verwendet, muss man so kein zusätzliches Geld umtauschen.

Endlich im Hotel
Am Hotel angekommen fallen wir nach einer heißen Dusche direkt ins Bett und sind für die nächsten paar Stunden erst einmal im Erholungsmodus. Am späten Nachmittag wacht Aron mit einer ungewöhnlich schweren Lunge und Druck auf den Augäpfeln auf, es liegt wohl an der Höhenluft. Daran muss man sich eben erst wieder gewöhnen.

Wir gehen kurz vor die Tür und erkunden die direkte Umgebung des Hotels. Es ist stark bewölkt und diesig. Bereits vom Flugzeug aus haben wir beim Anflug einen kurzen Einblick in die tolle Natur bekommen. Unglaublich viele Grüntöne und eine sehr zerklüftete, bergige Landschaft hat das Zentrum Ecuadors zu bieten. Von hier aus sehen wir natürlich nicht viel davon. Es sind kaum Menschen auf der Straße, nur ein einsamer Hund begleitet uns.  Auch kleine Restaurants gibt es hier, aber alles ist geschlossen.

Blick aus dem Fenster unseres Hotelzimmers, Flugzeug am Himmel
Flughafennähe halt...

Nach nur wenigen Minuten sind wir wieder im Hotel und bestellen uns über die Rezeption etwas zu essen. Die Auswahl beschränkt sich auf Hamburger, Pommes Frites und Suppe. Schließlich bestellen wir einmal die gesamte Karte auf Zimmer 20. Es ist für ein Hotel in Flughafennähe auch nicht sonderlich teuer. Wir zahlen knapp 21 US-Dollar und werden beide mehr als satt.

Die Nacht läuten wir schon am frühen Abend wieder ein, wir sind immer noch sehr müde. Die Flugzeuge, die im Grunde direkt vor unserem Fenster starten und landen, stören uns kaum.

Am nächsten Morgen

Am nächsten Morgen geht es wieder früh hoch. Bei Aron sind zu der schweren Lunge und dem Druck auf den Augen nun noch Kopfschmerzen dazu gekommen – aber sonst ist er fit.

Ein Taxi bringt uns wieder an den Flughafen. Über die Hotelrezeption zahlen wir diesmal 7 US –Dollar. Wird ja immer günstiger :) Da das Hotel in einer Nebenstraße liegt, von der man nur in eine Richtung auf die 4-spurige Landstraße fahren darf und diese in der entgegengesetzten Richtung des Flughafens liegt, beschließt der Fahrer einfach rückwärts in den Gegenverkehr aufzufahren.  Nach knapp 1 km im Rückwärtsgang durch den Gegenverkehr, wendet er dann an der nächsten Kreuzung in die richtige Richtung und bringt uns (auf der richtigen Straßenseite) zum Flughafen. So läuft das hier halt, immerhin hat er uns durch die Aktion bestimmt 2 Minuten Fahrt gespart…

Dokumente, Kontrollen, noch mehr Kontrollen und wieder Dokumente…

Um auf die Galapagos Inseln zu reisen, muss man im Vornherein allerhand Dinge organisieren.

1.    Salvoconducto
Der gesamte Aufenthalt auf dem Inselarchipel muss etwas durchgeplant werden, zumindest was die Übernachtungen angeht. Diese müssen vorher von den Behörden mittels eines „Salvoconducto“ freigegeben werden. Das Salvoconducto beantragt dann das jeweilige Hotel für den Gast. Man kann aber nicht einfach jedes Hotel buchen. Das Hotel muss in der offiziellen Liste der „freigegeben Hotels“ gelistet sein. Dies schließt im Grunde aber sämtliche Hotels, die man z.B. auf booking.com findet, mit ein. Plattformen wie AirBnB hingegen, also die Vermietung der Wohnraums meist von Privat, sind nicht zugelassen.

Wir werden in 3 verschiedenen Hotels unterkommen. Nur eines von den drei Hotels hat von vornherein unsere Angaben korrekt übernommen und so hatten wir in den letzten Tagen allerhand Stress, um die verschiedenen Salvoconductos immer wieder korrigieren zu lassen. Mal stimmten die Reisedaten nicht, dann waren die Anreise- und Abflug-Flughäfen nicht korrekt angegeben und so weiter und so fort.

Die Kommunikation läuft dabei jedes Mal über die Hotels, welche mehr oder weniger (eher weniger) Englisch sprechen. Die Sprachbarriere und Verwendung von Übersetzungs-Tools machen es nicht unbedingt immer einfacher. Am Ende passte es dann aber ungefähr.

2.    TCT (Touristen Kontrollkarte)
Das TCT ist von einem selbst vorher Online zu beantragen. Hier muss man die gebuchten Flüge für die Ein- und Ausreise angeben, sowie in welchem Zeitraum man in welchem Hotel übernachtet. Dies muss wiederum mit dem bestätigten „Salvoconducto“ der Hotels belegt werden. Leider ist das Formular nur in Spanisch verfügbar und eine händische Übersetzung der Fragen manchmal sehr unkonkret. Man sollte schon über gewisse Grundkenntnisse in Spanisch verfügen um das Formular korrekt auszufüllen.

Das beantragte TCT muss man schließlich am Flughafen Quito oder Guayaquil persönlich am Schalter der Behörden prüfen lassen und bekommt dort dann die eigentliche Genehmigungskarte für die Einreise. Eine Gebühr von aktuell 20 US-Dollar pro Person ist in bar zu entrichten.
Bei der Rückreise wird das TCT dann wieder abgegeben, man wird ausdrücklich davor gewarnt es nicht zu verlieren…

3.    Biosecurity
Da die Galapagos Inseln Heimat von vielen endemischen Spezies sind, also Tier- und Pflanzenarten die es nur dort und sonst nirgends auf der Welt gibt, gibt es sehr strikte Vorgaben, welche Lebensmittel und Pflanzenarten zum Schutz der empfindlichen Natur eingeführt werden dürfen. Die Liste der verbotenen Dinge ist deutlich länger als die der Erlaubten. Man kann dies aber im Internet auf den offiziellen Seiten der Behörden einsehen.  

Das Reisegepäck wird noch vor einchecken des Fluges in einem gesonderten Bereich am Flughafen durchleuchtet und bei Verdacht auch persönlich durchsucht. Nach der Überprüfung wird der Koffer oder der Rucksack mittels fälschungssicherer Plombe versiegelt und erst dann darf man das Gepäck einchecken.

In unserem Fall wurde nach dem Durchleuchten keine händische Durchsuchung durchgeführt. Wir waren also flugbereit. Industriell verpackte Lebensmittel wie Reis, Pasta und Kaffee dürfen übrigens eingeführt werden.

4.    Zusätzlicher Covid Test
Die Galapagos Inseln erfordern zur Einreise einen zusätzlichen (PCR!) Covid-Test. Dieser Test darf allerdings bis zu 96 Stunden alt sein und so kann man die Einreise nach Ecuador und die Weiterreise auf das Archipel durchaus mit demselben Test vornehmen, sofern man in dem vorgegebenen Zeitlimit bleibt. Bei uns passte dies recht locker, da wir nur eine Nacht in Quito geblieben sind.

Nachdem beim Check-in alle Dokumente mehrmals kontrolliert wurden, konnten wir unser Gepäck aufgeben und durch die Sicherheitskontrolle zu unserem Gate gehen. Der Flieger, diesmal von der kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca, wartete schon auf uns.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0