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Rundreise durch 4 Bundesstaaten

Start in Kansas

 

Von Galena / Kansas starten wir am späten Vormittag ostwärts mit dem Van ins nahegelegene Missouri. In einer Werkstatt in Joplin lassen wir noch etwas am Fahrwerk und Reifen des Vans checken. Die Reifen nutzen sich unregelmäßig ab, es ist aber zum Glück nichts Akutes und muss nicht sofort repariert werden.

Wir stocken beruhigt im nächsten Walmart unsere Vorräte auf und finden später unweit des Highways, in einem Jagdcamp am Waldesrand, einen Platz für die Nacht. Zu dieser Jahreszeit geht noch keiner jagen, das Camp ist also wie ausgestorben und so bleiben wir für uns ganz allein.

 

Arkansas und Ozark National Forest

 

Am nächsten Morgen biegen wir bei Springfield nach Süden ab und finden uns kurze Zeit später im Bundesstaat Arkansas wieder. Der Name des Staates wird übrigens sehr ungewöhnlich ausgesprochen. Man könnte meinen es klingt fast wie der Nachbarstaat „Kansas“, in Lautschrift ist es aber eher ein „Arkähnsaw“.

Wir tauchen tief in den Ozark National Forest ein. Die Landschaft ist nun von Bergen und viel, viel Wald geprägt. Es finden sich nur noch vereinzelt Häuser in kleinen Wohnsiedlungen und es wird zusehends ländlicher. Manch einer würde sagen, hier fängt das Hillbilly- und Redneck-County an. Je südlicher und abgelegener wir fahren, umso mehr Trump- und Südstaatenflaggen finden sich in den Vorgärten. Man ist offensichtlich wohl schon auf die nächste Wahl in 4 Jahren vorbereitet.

Unweit des Mount Judea verbringen wir die Nacht wieder im Wald in einem Wildniscamp. Oft müssen wir auch umdrehen, weil die Straßenbedingungen zu schlecht sind und wir mit dem Zweiradantrieb auch nicht zu viel riskieren wollen. Heute passt aber alles.
Wie so oft, sind wir dort die Einzigen für heute Nacht.

 

Natural Bridge

 

Unweit des kleinen Städtchens „Deer“ finden wir die Alum Cove Natural Bridge, eine aus dem Felsen durch Erosion freigelegte natürliche Steinbrücke. Neben einem Geocache, haben wir auf unserer kleinen Wanderung um den Arch, vor allem Schlangen (eine harmlose Ring-Necked-Snake) und Schildkröten entdeckt.

 

Glory Hole

 

Ganz in der Nähe lohnt sich noch ein Abstecher zum Glory Hole. Hierbei handelt es sich um ein durch den Fluss freigespültes kreisrundes Loch im Felsen, in dem das Wasser nun senkrecht abfließt.
Im Winter lassen sich hier durch das Tropfwasser sicher tolle Eisformationen fotografieren.

 

Am Abend finden wir bei Pettigrew in den Bergen wieder einen kleinen Waldparkplatz, der uns etwas Schutz vor dem einsetzenden Regenbietet.

Fort Smith

 

Wir verlassen den Ozark National Forest westwärts und besuchen Fort Smith.
Fort Smith wurde 1817 als militärischer Posten gegründet und spielte später bei der Besiedlung des „Wilden Westens“ eine entscheidende Rolle. Recht und Gesetz wurden hier rigoros durchgesetzt. So kam es bei 79, von den über die Jahre insgesamt 160 verurteilten, Verbrechern zur Todesstrafe durch Erhängen. Den Galgen und das Gerichtsgebäude stehen heute noch.

Fort Smith liegt unmittelbar am Arkansas River, welcher die Bundesstaaten Arkansas und Oklahoma trennt. Wir nehmen noch einen schnellen Geocache mit und machen uns westwärts auf, über die Brücke nach Oklahoma.

 

Oklahoma

 

Heute schaffen wir noch eine gute Strecke auf dem Highway und finden kurz hinter Muskogee ein tolles Freecamp am See, welches sogar sauberes Wasser und Toiletten bietet.
Der Camphost ist Henry, ein alteingesessener Kauz mit deutsch-irischen Wurzeln, der immer mal wieder für einen kleinen Plausch vorbeikommt. Wir erzählen ihm unsere Geschichte, aber er ist überzeugt, dass wir keine Deutschen, sondern wohl eigentlich, Arons Akzent geschuldet, Australier sind – zumindest haben wir so immer genug Gesprächsstoff mit ihm : )

Hier bleiben wir gleich 4 Tage, wir fühlen uns einfach wohl. Wir genießen die Zeit, machen viel Sport. Grillen jeden Tag am Lagerfeuer und legen einfach mal die Füße hoch. Die nächste Stadt ist nicht weit und so sind auch frische Vorräte immer schnell besorgt.

So manch einer unser über die Tage wechselnden Nachbar sorgt zwischendrin immer wieder für Verwunderung. Die Amerikaner sind doch schon ein sehr eigensinniges Volk. Der eine schießt mit scharfer Munition auf Schlangen, der andere schafft es nicht zu Fuß die 150m zur Toilette zu gehen und fährt halt jedes Mal mit dem Auto (Nein, er war nicht krank und durchaus dazu in der Lage) und wieder andere fahren einfach den halben Tag mit ihrem Pickup Truck und lauter Musik zigmal über den Platz. Die Südstaaten halt…

Nach dieser kurzen Reiseauszeit von 4 Tagen, fühlen wir uns fast wieder wie sesshaft geworden und so wird es für uns höchste Zeit weiter zu ziehen.

Da wir bald wieder nach Galena zu Jason & Jessica zurückkehren möchten, geht es für uns nordwärts in Richtung Kansas.

 

Das Wah-Sha-She Camp am Hulah-See, mitten im Indianergebiet der Osage war früher ein kleiner State Park, wird heute aber privat betrieben. Für 18 USD mieten wir uns eine Nacht ein und haben neben warmen Wasser nun sogar auch einen Stromanschluss. Was für ein Luxus im Camperleben.
Das Heck des Vans richten wir zum See aus und so können wir unser Abendessen im Bett bei einem romantischen Sonnenuntergang genießen. In der Nacht werden wir noch Besuch von dem ein oder anderen Waschbär bekommen...

Wieder in Kansas

 

Unsere Rundreise führt uns nun wieder nordwärts nach Kansas und die nächste Tagesetappe beenden wir am Cowley State Fishing Lake. Hier schlagen wir unser Nachtlager einfach hinter einem Picknickunterstand auf. Der Van bietet uns Sichtschutz, so dass wir die Privatsphäre für eine Dusche bei toller Aussicht auf den See nutzen können.

 

Die nächste Nacht verbringen wir nochmals am Butler State Fishing Lake, weil es einfach praktisch auf der Route liegt, bevor es am nächsten Tag wieder zurück nach Galena geht und wir die Rundreise durch die 4 Staaten vollenden. 

 

In den nächsten Tagen werden wir wieder bei Jason & Jessica sein und ein paar Ausflüge mit ihnen unternehmen

 

 

 

Fortsetzung folgt...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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