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Rocky Mountains Nationalpark

Wir sind in Colorado und stehen vor den Toren des Rocky Mountain Nationalparks. Der Park ist mal wieder sehr gut besucht und die innerhalb des Nationalpark gelegenen Campingplätze schon lange im Voraus ausgebucht. Wir planen leider zeitlich zu wenig, um bereits Wochen im Voraus einen Platz reservieren zu können. Macht aber nichts, bisher haben wir noch immer einen tollen Platz für die Nacht gefunden.

 

Auf genau 2650 Höhenmeter werden wir schließlich fündig. In einem kleinen Waldstück südlich des Nationalparks gibt es eine Handvoll offiziell ausgeschriebener Wild-Stellplätze. Alle liegen weit auseinander und sind nur mit einem Forstweg in recht schlechtem Zustand miteinander verbunden. An der Einfahrt entdecken wir eine Elchkuh mit ihrem Jungen, welche in der Dämmerung umherwandern.

Leider sind alle offiziellen Plätze bereits belegt, aber wir finden noch eine ruhige Stelle am Waldrand und wagen es einfach. Wir wollen am nächsten Morgen ohnehin im Sonnenaufgang starten und sind zuversichtlich, dass wir niemanden stören und uns niemand vertreiben wird.

Spät am Abend hören wir in der Ferne ein Feuerwerk, es ist schließlich 04. Juli, der Nationalfeiertag der USA, auch als Independence Day bekannt.

Am nächsten Morgen starten wir früh, für einen Kaffee vom Campingkocher im herrlichsten Sonnenaufgang ist aber immer Zeit. Wir sehen die Umgebung nun zum ersten Mal bei Tageslicht und es könnte abgelegener nicht sein. Eine tolle Ruhe.

Im Rocky Mountain Nationalpark

 

Aufgrund des großen Besucherandrangs muss man sich mittlerweile ein Zeitfenster reservieren, um tagsüber in bestimmte Bereiche des Nationalparks zu kommen. Fährt man allerdings vor 5 Uhr oder nach 15 Uhr hinein, sind die Bereiche offen und frei zugänglich. Wir begnügen uns heute mit dem restlichen Bereich des Parks, also dem frei zugänglichen.

Der Park ist durchaus weitläufig, die vielen Besucher können sich also gut verteilen. Es führt aber im Grunde nur eine einzige Straße durch die Berge und so ist das Fahrttempo streckenweise auf Schrittgeschwindigkeit reduziert, vor allem entlang der vielen Ausfahrten zu den zahlreichen sehenswerten Ausblickpunkten.

Wir fahren heute einmal quer durch die „Rockies“. Die Serpentinenstraße beschert einem immer wieder tolle Ausblicke und führt einen hoch auf den Bergkamm auf bis über 4.000m, wo es plötzlich sehr windig und kühl wird. Auch merken wir wieder zunehmend die Höhenluft. Das Atmen wird etwas anstrengender und kleine Wanderungen bringen einen mehr als gewohnt außer Atem.

 

Auf unserem Weg sehen wir immer wieder Rehe und "Elks", so nennt man hier die Hirsche.

Es liegt Schnee

 

Hier oben fahren wir an ersten Gletschern vorbei, einzelne Schneefelder laden viele der amerikanischen Besucher zu einer Schneeballschlacht ein – obwohl das Betreten der Schneeflächen strengstens verboten ist. Dies ist auch gut beschildert, interessiert aber scheinbar niemanden. Oft sind aber schnell Ranger zur Stelle und weisen die Besucher zurecht.

In den Nationalpark gibt es auch immer wieder Geocaches. Diese sind, damit die Besucher nicht „wild“ in der Natur umherlaufen, aber immer nur virtueller Art. Man beantwortet also Fragen zur Umgebung, löst kleine Rätsel oder macht einfach einen Selfie mit der Sehenswürdigkeit im Hintergrund.

Murmeltiere

 

An den „Mushroom Rocks“, die großen Pilzen ähneln, entdecken wir einige Murmeltiere. Offenbar will das Männchen etwas, was das Weibchen grad nicht möchte. Nach einer kurzen Diskussion fliegen die Fetzen und das Schauspiel ist schon wieder vorbei.

 

Das Wetter schlägt in diesen höhen sehr schnell um, am Horizont ist ein Unwetter im Anmarsch, so dass wir auf größere Wanderungen verzichten.

An den höchsten Punkten im Park wechselt die Landschaft vom Nadelwald in eine empfindliche Tundra. Dieses Ökosystem ist sehr karg und ähnelt einer Steppe. Es braucht sehr lange bis hier etwas wächst. Damit die empfindliche Natur nicht gestört wird, ist das Betreten natürlich verboten und auch hier entsprechend gut beschildert. Leider hält es viele Touristen wiederum nicht davon ab auch hier für das eine oder andere Foto dennoch die Flächen zu betreten. 

Am Bear Lake

 

Aufgrund des hohen Besucherandrangs gibt es eine Sonderregelung mit eingeschränktem Einlass in den Nationalpark. Es wurden hierfür zwei Bereiche geschaffen, einer ist offen zugänglich, der andere reglementiert. Wir besuchen den Park ohnehin an gleich 2 Tagen und so fahren wir in den reglementierten Teil erst am nächsten Tag separat und nach Ablauf der „Sperre“ am späteren Nachmittag nach 15 Uhr.

Leider ist dieser Bereich, die „Bear Lake Road“ dennoch hoffnungslos überfüllt, so dass uns nach einer kurzen Stippvisite die Lust auf eine Wanderung um die eigentlich tollen Seen vergeht. Wir belassen es bei einer kurzen Runde um den Hauptsee und gehen auch vor dem nahenden Unwetter in Deckung.

Das Abendessen steht an und es regnet...

 

Die Nacht werden wir wieder in einem Free-Camp in den umliegenden Wäldern verbringen. Da es jetzt bereits anfängt zu regnen, suchen wir uns noch im Nationalpark einen Unterstand und kochen dort unser Abendessen. Es gibt Pellkartoffeln :)

 

Im Anschluß verlassen wir den Park und suchen uns einen Platz in den umliegenden Wäldern. Das Wetter schlägt nun auch vollends um und der Himmel zieht sich komplett zu. Nach kurzer Suche werden wir aber fündig und fallen erschöpft ins Bett.

 

 

 

Fortsetzung folgt...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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