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Oh, wie schön ist Panama :)

Die zwei Freunde Kleine Lara und Kleiner Aron lebten glücklich in einem Häuschen in der Nähe von Gerolstein. Der kleine Aron ist leidenschaftlicher Fischer und die kleine Lara versierte Pilzsammlerin, die eine kleine gelbschwarz gestreifte Holzente mit Rädern besitzt. Der Kleine Aron glaubt aber eher, dass die Kleine Lara die Holzente nur erfunden hat und es die gar nicht wirklich gibt. Lara glaubt aber fest an ihr imaginäres Kuscheltier und nennt sie liebevoll „Tigerente“.

Eines Tages fischt der kleine Aron einen Reiseführer mit der Aufschrift „Panama“ aus dem Fluss. Er schnuppert an dem Buch, und es riecht nach Bananen, und er beschließt, dass Panama das Land seiner Träume sei. Der kleine Aron erzählt seiner Freundin Kleine Lara phantasievoll, dass Panama ein Ort sei, wo alles besser, größer und schöner als zuhause sein soll und dass sie nun in dieses Land reisen sollen.

 

Am nächsten Tag heiraten die Beiden und machen sich mit einem Kochtopf, einer Fischerrute, einer imaginären Tigerente und zwei viel zu großen Rucksäcken auf ihre Hochzeitsreise um die Welt.

Zuerst fertigen sie aus dem Reiseführer einen Wegweiser und gehen in die gezeigte Richtung.
Während ihrer langen Reise treffen sie auf die verschiedensten Tiere in den verschiedensten Ländern rund um die Welt. Manche sind giftig, manche leben auf Bäumen, manche können die Farbe wechseln, manche tragen ihre Jungen in Beuteln mit sich und die meisten von ihnen wissen gar nicht, wo Panama liegt, und einige geben ihnen sogar falsche Richtungsangaben. Die beiden laufen durch diese Angaben erst einmal lange Zeit im Kreis herum und kommen immer wieder in die verschiedensten Länder, aber nicht nach Panama.  

Schließlich stellen sie fest, dass es überall schön ist und es eigentlich viel wichtiger ist, dass sie fest zusammenhalten und es am Ende völlig egal ist, wo sie sind oder wo es angeblich am Schönsten sein soll. Es ist einfach immer dort am Schönsten wo sie gerade sind.

Nach zweieinhalb Jahren auf Weltreise stehen sie aber tatsächlich plötzlich an einem Schalter eines etwas finster dreinblickenden Zollbeamten, der eine ganz komische Sprache spricht und sehen zu, wie er zwei Mal einen sehr schwer aussehenden Stempel in ihre Reisepässe sausen lässt. Als sie ihre Reisepässe ansehen, stellen sie fest, dass sie nun in Panama sind. Die Tigerente hat es leider nicht hierher geschafft, vielleicht ist Lara aber auch nur etwas erwachsener geworden?

Wir sind also endlich in Panama

Unser Aufenthalt ist diesmal, für uns eher ungewöhnlich, auf knapp 3 Wochen beschränkt. Da wir es aus Sicht des Boardingspersonals in San José versäumt haben einen glaubhaften Ausreisenachweis vorzubringen, mussten wir direkt am Flughafen schon einen Weiterflug buchen. Es wird also etwas sportlich, bzw. werden wir uns einfach auf ein paar wenige Orte in Panama beschränken. Damit wir flexibel sind und in unserem eigenen Tempo vorankommen, haben wir uns auch direkt einen Leihwagen für unsere gesamte Aufenthaltsdauer angemietet. Preis: etwa 8 € am Tag.

Nachdem wir uns am Flughafen noch eine Simkarte für das Handy besorgt haben, dies geschieht bequem am Automaten oder am Schalter und ist in nur 5 Minuten erledigt, bekamen wir auch schon unseren Leihwagen.

Als wir schließlich im Auto saßen waren wir doch froh, nun endlich mal nach einem langen Reisetag die Masken abnehmen zu können.

In Panama herrscht eine strikte Maskenpflicht im gesamten öffentlichen Raum, unabhängig davon, ob andere Personen um einen herum sind oder nicht. Selbst also wenn man alleine in der abgelegenen Natur wandert, muss eine Maske getragen werden. Eine Ausnahme von der Maskenpflicht ist nur in der eigenen Wohnung, oder beim Autofahren, solange nur Personen aus dem eigenen Hausstand dabei sind.

Beim Einkaufen wird beim Betreten des Geschäftes die Temperatur gemessen und die Hände müssen desinfiziert werden.

Man glaubt es kaum; keiner meckert hier über die Maskenpflicht oder die Maßnahmen allgemein, sondern trägt sie einfach mit und akzeptiert, dass man so sich selbst und andere schützt. So einfach kann es sein. In Panama sind die Covid-Zahlen übrigens auch recht gering.

Mit dem Leihwagen, lustigerweise wieder mal ein weißer Hyundai I10, geht es nun runter vom Flughafengelände und westwärts Panama City entgegen.

Weißer Hyundai I10
Unser fahrbarer Untersatz für die nächsten Tage

Der Verkehr ist teilweise Chaos pur! Wilde Taxifahrer pressen sich erbarmungslos durch jede noch so kleine Lücke zwischen den anderen Autos hindurch. Dabei wird weder geblinkt, noch ein spontaner Richtungswechsel angedeutet, sondern einfach gemacht. Die anderen werden schon aufpassen. Die unzähligen Schlaglöcher in den Straßen tun ihr übriges, dass man teilweise über hunderte Meter nur Schlangenlinie fährt und ständig am Ausweichen ist um nicht in die tiefen Krater in dem Asphalt zu knallen. Es ist wirklich stressig.

 

Wir sind froh, als wir nach ein paar Kilometern an einem Supermarkt halten und mal verschnaufen können. Motor aus und durchatmen - Wir wollen für die nächsten Tage jetzt erst einmal ein paar Lebensmittel einkaufen.

 

Das Problem mit dem Einkaufswagen

Kaffee, Nudeln und Reis sind schnell gefunden und wir entdecken viele vertraute amerikanische Marken wieder. Kein Wunder, ist die Währung in Panama doch auch an dem US-Dollar gebunden.

Gezahlt wird zwar mit einer Mischung aus US-Dollar (Scheine und Münzen) und dem heimischen Balboa (nur Münzgeld), beides ist jedoch wertgleich. So kannten wir das auch noch nicht, aber es funktioniert. Die Münzen sehen zwar etwas unterschiedlich aus, haben jedoch bei gleicher Größe den gleichen Nennwert. Es steht halt nur etwas anderes drauf :)

An der Kasse dann das erste Problem. Bekommt man vor dem Geschäft zwar einen großen Einkaufswagen, so wie man es kennt, so stellt man am Förderband der Kasse fest, dass der verbleibende Durchgang an der Kasse viel zu schmal für den Einkaufswagen ist. Man muss also zwangsläufig den Einkaufswagen vor der Kasse stehen lassen und hat dann, mangels nicht bereitgestellter Alternativen zum Einkaufswagen, am Ende des Förderbandes gegebenenfalls erst einmal ein kleines Problem. Hat man keine Tüten dabei oder Platz in den Rucksäcken, muss man halt tragen was in die Hände passt. Der Einkaufswagen jedenfalls ist offenbar nur fürs Einkaufen im Geschäft gedacht, er darf das Geschäft aber nicht mit dem Kunden verlassen. Sehr spannend… vielleicht steigen wir in den nächsten Tagen noch dahinter, wie das Ganze hier funktionieren soll.


Wie soll das denn bloß bei einem Wocheneinkauf einer 5-köpfigen Familie aussehen?

Wieder im Auto ging es zurück ins Chaos der lärmenden Straße. Wir stellen langsam fest: Eine Hupe dient offenbar als Blinkerersatz. Nun gut, das Spielchen beherrschen wir auch.


Nach ein paar Kilometern kommen wir der Innenstadt von Panama-City mit seinen gigantischen Wolkenkratzer näher und der Verkehr beruhigt sich etwas. Sogar die Straßen lassen sich jetzt langsam sehen und man kann fast von einer intakten Fahrbahndecke sprechen. Hier wurde offenbar doch etwas Geld in die Hand genommen und keine Kosten gescheut, das imposante Bild der Innenstadt auf Hochglanz zu polieren. Ein recht heftiger Kontrast zu den Vierteln durch die wir noch vor ein paar Minuten hindurchgefahren sind, ein komisches Gefühl, also ob ein gewisser Teil der Stadt privilegiert ist und andere Stadtteile eben weniger. Hiervon werden wir in den nächsten Tagen aber noch mehr sehen.

 

Erster Blick auf den Panama-Kanal

 

Wir lassen die Innenstadt bald hinter uns und fahren im Westen der Stadt auf das Südende (Pazifikseite) des berühmten Panama-Kanal zu. Bis zum Jahre 2000 verwalteten die USA noch den Panamakanal und gaben ihn erst dann offiziell an Panama ab. Der Kanal ist seither auch die mit Abstand größte Einnahmequelle des Landes.

Am Ostufer des Kanals findet man auf einem riesigen Gebiet heute noch die alten Wohnbauten der USA, in denen Armee und Mitarbeiter und der Kanalverwaltung untergebracht waren. Heute sind in den Gebäuden eine Vielzahl unterschiedlicher Firmen untergebracht, unter anderem die UNO. Ein anderer Teil ist als Wohnraum modernisiert worden und vermietet.

In einem dieser Gebäude werden wir für die nächsten Tage unterkommen.

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