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Agua Buena


Wir hatten erst einmal genug von nächtlichen Spinnenbissen, den harten Matratzen und vor allem von der Kälte in den Bergen. Wir wollten wieder ins Warme.

Der Inter-, bzw. Panamericana weiter folgend machten wir uns zunächst auf den Weg bergab in das nahegelegene San Isidro de General. Innerhalb nur weniger Kilometer schlängelt sich die Straße hier am Berghang auf knapp 700m herunter, also knapp 1600m unterhalb unserer letzten Bleibe in Macho Mora. Die Temperaturen stiegen innerhalb weniger Minuten von knapp 10 Grad auf wieder angenehme 25 Grad.

In San Isidro de General tankten wir nochmal voll und gingen in die hier größeren und auch günstigeren Supermärkte um unsere Vorräte wieder aufzustocken.

Landkarte von Costa Rica, Reiseroute von Macho Mora bis Agua Buena
Unsere heutige Route: Mit Google Maps erstelllt

Einkaufen und Bezahlen in Costa Rica

Supermärkte gibt es in Costa Rica eigentlich an fast jeder Ecke, meist kleine „Mini-Super“, die das Nötigste auf Lager haben, aber eben auch nicht unbedingt zu einem günstigen Kurs. Etwas erschwinglicher sind dann meist die Supermärkte in chinesischer Hand, die erkennt man neben den Schriftzeichen, dann auch am asiatischen Kassenpersonal :) In größeren Städten gibt es dann aber auch wieder die größeren Supermarktketten wie Pali, BM oder manchmal sogar auch einen Walmart. An Auswahl und Preisen sind diese natürlich meist ungeschlagen.

In Costa Rica kann man übrigens vielerorts neben der Landeswährung Colones auch in US-Dollar  bezahlen. In Supermärkten bezahlt man normalerweise immer in Colones, wohingegen touristische Aktivitäten oder auch Hotels meist direkt in US-Dollar angeboten werden. Wenn man darauf besteht, und das tun wir IMMER, dann kann man aber auch in Colones bezahlen. Unserer bisherigen Erfahrung nach ist der US-Dollar Preis meist etwas schlechter.

Rio Terraba, Bild vom Fluss
Der Rio Terraba

Der Süden Costa Ricas

Bei Paso Real verlassen wir die Bundesstraße 2 und überqueren den Rio Terraba, den größten Fluss Costa Ricas. Die Sonne brennt inzwischen wieder mit über 30 Grad auf unserer Haut.

 

Auf der Route 237 geht es nun immer weiter süd-ostwärts. Wir werden heute auf einem Höhenlevel von rund 1000m bleiben und noch knapp 100km bis fast an die Grenze Panamas fahren.

Unser Weg führt uns vorbei an riesigen Ananas und Zuckerrohrplantagen. Hin- und wieder müssen wir Rindern auf der Straße ausweichen oder auch geduldig warten, bis der LKW vor uns die Anhöhe in Schrittgeschwindigkeit geschafft hat. Überholen geht eben nicht immer. In Costa Rica dauert Auto fahren halt etwas länger. Für eine Strecke von 100km darf man gerne schon einmal 2-3 Stunden einplanen. Man reist eben langsam. Andere ausländische Touristen sehen wir nun gar nicht mehr, es scheint, als hätten wir diesen Teil des Landes fast für uns allein…

 

Agua Buena

Am Nachmittag beziehen wir unsere Unterkunft etwas abseits der Ortschaft Agua Buena. Zur Grenze Panamas könnte man von hier bequem zu Fuß gehen. Zum Pazifik ist es aber noch ein ganzes Stück, der Badeurlaub muss also noch warten!

Nach der ersten Nacht müssen wir feststellen, dass wir hier nicht alleine wohnen. Ein gutes Dutzend Schwalben hat es sich in gleich mehreren Nestern unter dem Dach gemütlich gemacht und so niedlich die Biester auch sind, sie haben einen Weg ins Innere der Hütte gefunden. Leider sind sie nicht wirklich stubenrein und so ziehen wir am nächsten Morgen in die Nachbarhütte, die zwar auch nicht vogelfrei ist, aber zumindest kommen die Vögel hier nicht ins Innere :)

 

An den Abenden suchen wir uns immer wieder eine neue „Soda“, das sind kleine Restaurants wo auch die Einheimischen gern günstig essen gehen. Ein Gericht, typischerweise ein „Casado“ kostet in der Regel nicht mehr als umgerechnet 4€. Dabei entdeckt Aron auch sein neues Lieblingsgemüse: „Yuca“, oder auch „Maniok“. Es ist ein Wurzelgewächs und erinnert stark an den Geschmack von Kartoffeln.

 

Die Yuca ist aufgrund der enthaltenen Blausäure und dem Aceton aber nicht zum Rohverzehr geeignet, sondern sollte mindestens 20 Minuten durchgegart werden. Wir mögen es am liebsten in Salz und Knoblauch gedünstet. In Zeiten einer Kartoffelkrise hatte sogar McDonalds in Mittelamerika eine Zeitlang die Pommes Frites durch Yuca ersetzt : )

 

Wasserfälle

In der Gegend um Agua Buena herum entdecken wir gleich 2 Wasserfälle.


Die Anfahrt zum ersten, dem Catarata los Vargas ist relativ einfach und nahe der Landstraße gelegen. Die Zufahrtstraße endet in einer kleinen Gemeinde, die sich die Nähe zu den Wasserfällen gern mit einem Obolus von 1000 Colones bezahlen lassen. (rund 1,35€) Dafür wird man dann von der kleinen Tochter Maria und deren Begleithunden aber auch fast bis zum Wasserfall geführt.

 

Catarata Meta Punto

 

Der Zugang zu dem anderen Wasserfall ist schon etwas schwieriger, dafür wird man aber auch mit einer tollen Wanderung und einem spektakulären Ausblick belohnt. Wir fanden zunächst nur den Zugang zum oberen Teil des Wasserfalls, wo die Wassermassen über den Abhang in die Tiefe der Schlucht stürzen. Auch dies war schon atemberaubend, denn man kann bis an den Abgrund heran treten und es geht fast 200m in die Tiefe.

Die Zufahrt zum Start der Wanderung für den unteren Bereich war aber versperrt. Ein früheres Erdbeben hat uns hier einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Bild Erdspalte Erdbebenschaden am Feldweg
Schäden durch ein Erdbeben machen die Straße an dieser Stelle unbefahrbar.

Am nächsten Tag sind wir dann von der anderen Seite herangefahren und fanden die richtige Stelle. Um zum Fuße des Wasserfalls zu gelangen mussten wir nun „nur“ noch knapp 200 Höhenmeter an einem rutschigen Hang herunter. Oft war der Boden vom vorherigen Regen total schlammig und aufgeweicht und so nahmen wir uns allerlei Lianen und Baumwurzeln zur Hilfe, um möglichst heil im Tal anzukommen. An manchen Stellen haben andere Wanderer aber auch bereits Seile als Kletterhilfe befestigt, die wir natürlich dankend genutzt haben.

Nach knapp 2 Stunden Abstieg sind wir dann endlich angekommen und standen vor dem majestätischen Catarata Meta Punto. 160m ragt er in die Höhe und trägt unglaubliche Wassermassen mit sich. Allein von der auftobenden Gischt des im Tal ankommenden Wassers ist man innerhalb weniger Minuten komplett durchnässt.


Ein schöner Geheimtipp, viele Touristen werden es hier noch nicht hin geschafft haben.

 

 

 

Fortsetzung folgt...

 

 

 

 

 

 

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