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Gran Canaria

Die letzten zehn Tage in unserem kleinen Apartment in Tarajalero waren sehr erholsam und nach dieser abwechslungsreichen Zeit auf Fuerteventura war es für uns wieder soweit, die Rucksäcke zu schultern und weiterzuziehen. Voller Vorfreude blickten wir auf unser nächstes Ziel, was vor uns lag: Die nächste Insel der Kanaren, Gran Canaria.

Unsere Fähre ging von Puerto del Rosario (Fuerteventura) nach Las Palmas (Gran Canaria). Normalerweise legen die Fähren in Morro Jable im Süden der Insel ab, dort kostet die Überfahrt aber auch knapp das Doppelte. Vom etwas nördlicheren Puerto Del Rosario, dauert die Reise zwar eine ganze Stunde länger, aber man kann eine Menge Geld sparen.

Am Flughafen angekommen, fotografierten wir den Leihwagen vor Abgabe nochmals ausgiebig ab, um auf alles gefasst zu sein, was von der Mietwagenfirma eventuell noch kommen könnte. Bei Übernahme hatten wir ja bereits einen entsprechenden Eindruck von der Firma bekommen. Mal sehen was die Tage noch so kommt und wie sehr wir unserem Geld hinterher laufen müssen.

Nach einer kurzen Busfahrt vom Flughafen bis zum Hafen in Puerto del Rosario, dauerte es nicht lange, bis wir die Fähre betreten konnten. Da die Überfahrt nach Gran Canaria ganze fünf Stunden dauern würde, inspizierten wir die große Fähre mal gründlich. Wir wollten ja wissen, was es dort so alles gab.

 

Als Passagier kann man sich auf den Decks 6 und 7 frei bewegen. Alles darunter waren Decks für die Fahrzeuge und der Maschinenraum. Da die Fähre wohl schon etwas in die Jahre gekommen ist, vibriert der alte Diesel durch das gesamte Schiff.

Auf der Fähre gibt es eine Cafeteria mit guter Auswahl an Speisen und Getränken. Neben gemütlichen Liegesesseln, die zum Entspannen einladen, gibt es auch ein paar Ruheräume, in denen richtig geschlafen werden kann. Nur Stromanschlüsse sucht man vergeblich.

Die kanarischen Inseln stellen durch ihre geografische Lage ein EU-Ausnahmegebiet dar, was bedeutet, dass sie zwar zum Hoheitsgebiet der EU gehören, jedoch nicht zum Zollgebiet. Deshalb kann hier auch zollfrei auf der Fähre eingekauft werden. Da man auf den Kanaren heutzutage aber wirklich alles in Geschäften kaufen kann, war dies für uns nicht weiter relevant.

Selbst einen Außenpool haben wir auf der Fähre entdeckt, wenn gleich er aber aufgrund von Corona nicht in Betrieb war. Insgesamt war auf der Fähre auch nicht viel los, sodass wir die Aufenthaltsräume oft komplett für uns alleine hatten. Da auf der Überfahrt aber durchweg die Sonne schien, verbrachten wir die meiste Zeit an Deck. :)

 

Nachdem wir pünktlich am Hafen von Las Palmas, der Hauptstadt Gran Canarias angelegt hatten, ging es erstmal mit dem Taxi, anstatt zu Fuß, zum nächstgelegenen Busbahnhof. Der Hafen lag für unseren Geschmack doch etwas sehr außerhalb. Von dort wollten wir zunächst weiter zum Flughafen, etwa 20 Kilometer südlich von Las Palmas. Das Taxi war mit knapp 6 Euro für etwa 10 Minuten Fahrt absolut im Budget.

Während der Fahrt mit dem Bus konnten wir schon ein bisschen von der Insel sehen. Da wir jedoch fast nur durch Stadtgebiete gefahren sind, Las Palmas wirkt hier wie eine Großstadt, konnten wir von der Vegetation noch nicht allzu viel erkennen. Allerdings scheint Gran Canaria doch um einiges grüner zu sein, als die anderen beiden Inseln zuvor.

Auch Gran Canaria hat ein gut ausgebautes und günstiges Bussystem
Auch Gran Canaria hat ein gut ausgebautes und günstiges Bussystem

Das neue Leihauto war am Flughafen schnell und unkompliziert abgeholt, vor allem vermutlich, weil wir uns diesmal wieder für die "richtige" Verleiherfirma entschieden haben. Diesmal sollte es ein fabrikneuer Citroen C3 werden.

 

Im Vorfeld unserer Anreise nach Gran Canaria haben wir über das Internet eine Wohnungsanbieterin kontaktiert, die eine Wohnung auf ihrer Finca inmitten einer Ökofarm vermietet. Die Finca liegt in der Nähe von Ingenio, nahe des Flughafens, aber schön abgelegen und sehr ruhig in einem Canyon versteckt. Von den Bilder angetan, sind wir so verblieben, dass wir uns freitags treffen und dann gemeinsam zur Finca fahren. Eine konkrete Anschrift gibt es hier offenbar nicht :)

Die Anfahrt glich dann einem kleinen Abenteuer. Ein wenig der Hauptstraße gefolgt, führte uns der letzte Kilometer über eine holprige Buckelpiste direkt am Kamm eines kleinen Berges entlang. Im schemenhaften Mondlicht erkannten wir Pflanzen und einen anderen Bergkamm im Hintergrund.

Auch wenn die Finca gerade mal zwei Kilometer aus der Stadt liegt, herrscht hier eine unglaubliche Ruhe, genau das, was wir gesucht hatten.

Am Abend wurde noch das Gröbste besprochen, der Bungalow gezeigt und sich für den nächsten Morgen verabredet, denn wir sollten noch die marokkanische Familie kennenlernen, die die Ökofarm mitbetreibt.

Gute Nacht!

Der erste Morgen
Der erste Morgen

Nach einer sehr erholsamen Nacht wurden wir am nächsten Morgen von dem wunderschönen Ausblick regelrecht überwältigt.

Wir haben unseren Bungalow mitten in einem sogenannten Barranco, zu Deutsch einer Schlucht, die mit grünen Büschen übersät ist. Direkt auf der anderen Seite des Barrancos sind einige Wanderwege und einige Höhlen zu sehen, denen wir in den nächsten Tagen auf jeden Fall einen Besuch abstatten werden.

Es gibt hier und da auch ein paar kleine Häuser, aber von den Nachbarn bekommt man nichts mit. Manchmal hören wir einen Hahn oder einen Esel, aber das stört uns nicht im Geringsten.

Zum nächsten Supermarkt sind es nur ein paar Kilometer, notfalls ist dieser also auch gut zu Fuß erreichbar. Besser geht es kaum.

Wir wussten im Vorfeld nicht genau aus was wir uns hier einlassen, aber wie es scheint haben wir genau ins Schwarze getroffen und gefunden was wir gesucht haben.


Wir entscheiden uns die Wohnung direkt für einen ganzen Monat anzumieten :)

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