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Es geht wieder los...

Die letzten Tage waren wir damit beschäftigt die Spuren von knapp 6 Monaten Deutschlandaufenthalt in unserer kleinen Kellerwohnung wieder zu beseitigen und unser bisschen Hab & Gut winterfest zu machen. Beim Packen der Kartons entstand zunächst viel Chaos und bei dem ganzen Gewühle durch unsere Erinnerungen an unsere sesshaften Tage fuhren die Gefühle Achterbahn. Aber vor allem keimte viel Vorfreude in uns auf, dass es nun bald endlich wieder los geht in die weite Welt.

Trotz Corona: Denn zum einen müssen wir uns als Langzeitreisende beim Gebietswechsel kaum Gedanken um eine eventuelle Quarantänezeit machen, bzw. können diese auch einfach flexibel mit einplanen. Ein großer Vorteil wenn man einfach wenig fest plant :)


Zum anderen bewegen wir uns selbst sehr umsichtig, sind uns der Gefahr einer Infektion ständig bewusst und passen entsprechend auf. Wir denken, es ist eher nicht so wichtig wo man sich bewegt, sondern viel mehr, wie man sich dann vor Ort verhält und dass man Verantwortung für seine Mitmenschen übernimmt.


Es ist nun einfach nicht die Zeit zum Feiern und große Menschenmassen. Reisen in unserer Form ist aber auch trotz Corona durchaus möglich!

Flugbuchungen & Auslandskrankenversicherung

 

Der Reisemarkt hat sich in den vergangenen Monaten aber stark verändert. Wir würden es zum Beispiel nicht mehr empfehlen über Buchungs- und Vergleichsportale einen Flug zu buchen, denn bei eventuellen Stornierungen stellen diese sich gern mit der Erstattung der Flugkosten quer und verweisen einen auf die Fluggesellschaft, diese wiederum spielt den Ball zurück an die Buchungsportale. Am Ende, so mussten es leider viele Reisende erfahren, wird man nach langem Hinhalten dann in bestem Fall mit einem Gutschein abgespeist oder bekommt sogar gar nichts zurück.
Besser ist es, und so haben wir es nun auch gemacht, direkt bei der Fluggesellschaft zu buchen. Dies mag manchmal ein paar Euro teurer sein, ist es aber allemal wert. So hat man einen direkten Überblick über Stornierungs- und Änderungsregeln und kann auch eventuelle Änderungen unkomplizierter vornehmen.

Ein weiterer Punkt sind die Reisewarnungen des Deutschen Auswärtigen Amtes in Coronazeiten. So mag es für Pauschalreisende praktisch sein, dass eine Reisewarnung in der Regel mit einem Sonderkündigungsrecht für den Reisenden verbunden ist, so ist es auf der anderen Seite für die meisten regulären Auslandskrankenversicherungen ein Haftungsausschlussgrund. Für uns eine mittelschwere Katastrophe, die bereits für viel Stress und unzählige Telefonate gesorgt hat, als wir zu Beginn der Pandemie im März 2020 in Australien feststeckten. Letztendlich hatten wir weiterhin Schutz durch unsere Versicherung, eine weitere Reise in ein anderes Land hätten wir aber nicht antreten dürfen.

Die Suche nach einem neuen Versicherer gestaltete sich nun also etwas komplizierter, so sind manch Versicherungen und Vermittler zwischenzeitlich sogar Bankrott gegangen.
Glücklicherweise haben wir nach intensiver Suche eine gute Reiseversicherung für uns gefunden, die eine Pandemie-Reisewarnung akzeptiert und auch eine Coronainfektion selbst mit abdeckt.

Sonnenaufgang am Gerolsteiner Bahnhof
Sonnenaufgang am Gerolsteiner Bahnhof

 

Es geht endlich wieder los...

 

Nun war es also soweit: Ungewohnt früh aufgestanden, ging es für uns endlich los, denn die Regionalbahn von Gerolstein nach Köln braucht aufgrund von Bauarbeiten heute deutlich länger.

In Köln mit der RE22 angekommen wechselten wir in eine FlixTrain, welche uns zu unserer nicht allzu weit entfernten ersten Etappe, zu unserem Freund Stephan nach Essen bringen sollte.

 

Villa Hügel

 

Dem regnerischen Wetter zu trotze haben wir uns noch gemeinsam die Villa Hügel in Essen angesehen.

Die Villa Hügel war von 1873 bis 1945 das Wohnhaus der Unternehmerfamilie Krupp, die hier in 4 verschiedenen Generationen lebte. Es ist zudem wohl auch das größte Einfamilienhaus Deutschlands. Mit 269 Räumen auf rund 8.100 Quadratmetern sprengt es jede Dimension, die wir bisher an Großbürgertum gesehen haben – ein wahres Symbol für das Zeitalter der Industrialisierung in Deutschland.


Eine  knapp 28 Hektar große Parkanlage umgibt die Villa Hügel und gewährt so absolute Abgeschiedenheit, mitten in einer deutschen Großstadt. Nach 1945 wurde die Villa von den Amerikanern beschlagnahmt und zu dem Sitz der Alliierten Kohlekontrollkommission gemacht. Im Jahre 1952 erhielt die Familie ihr Anwesen zurück, es diente ihr dann aber nicht mehr als Wohnhaus, sondern wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Wer möchte, kann sich auf www.villahuegel.de noch mehr informieren, wir fanden es war den Besuch definitiv wert und empfehlen es gern weiter.

 

Im Anschluss ließen wir den Abend noch bei ein paar Runden Siedler von Catan und einer leckeren Lasagne von Lara ausklingen – naja, eigentlich ging es dann doch wieder die halbe Nacht…

Unser Aufenthalt in Essen war diesmal leider nur kurz, denn am nächsten Tag ging es weiter nach Hamburg zur nächsten Etappe…

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