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Als Au Pair in Western Australia

Quairading ist eine kleine, von Weizenfeldern umgebene Stadt und befindet sich gefühlt mitten im Nirgendwo. Bei unserer Ankunft an einem Samstag (25. Januar) fühlten wir uns ein bisschen wie in einer Geisterstadt, weil alle Geschäfte entweder geschlossen oder verlassen waren und niemand auf der Straße unterwegs war. Naja, bei 36 Grad im Schatten kann man aber es keinem verübeln, sich ins Kühle zurückzuziehen.

Aber das war nicht der einzige Grund, warum dort alles menschenleer war. Die Geschäfte hatten nämlich aufgrund eines verlängerten Feiertagswochenendes (Australia Day) geschlossen. Dies fanden wir heraus, als wir dann doch zwei Menschen antrafen, die draußen vor dem einzigen offenem Geschäft, einem Second-Hand-Shop, im Schatten saßen und kurz mit ihnen ins Gespräch kamen.

Knapp 20.000 km sind wir nun schon auf Australiens Straßen unterwegs
Knapp 20.000 km sind wir nun schon auf Australiens Straßen unterwegs

Kurz bevor wir bei unserer Gastfamilie ankamen, schwirrten uns dann doch ein paar Fragen durch den Kopf: Wie sind alle so?; Mögen wir uns?; Wie wird der Alltag werden?; Schaffen wir das?; Ist man sich sympathisch?
Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Und wie sich wie immer herausstellte, waren alle Zweifel total unbegründet.
Der erste Abend in der Gastfamilie war einfach nur entspannt. Man lernte sich gegenseitig noch besser kennen, wir aßen zusammen und quatschten sehr lange. Die Eltern sind wahnsinnig nett und offen und auch die Kleine ist einfach nur goldig. Wenn auch sie einen starken Willen hat ;)

 

Am nächsten Morgen standen wir früh auf, denn es war Australia Day! Es ging für uns alle in die Stadt, um mit der gesamten Gemeinde zu frühstücken und zu feiern. Ein solches Beisammensein ist hier zum Nationalfeiertag üblich. Es wurden Reden von Bürgermeister und vom Gemeindepräsident gehalten, die Nationalhymne gesungen, zwei neuen Staatsbürgern feierlich die Papiere überreicht und Urkunden für besondere Leistungen im letzten Jahr verliehen. Es gab sogar die Auszeichnung "Staatsbürger des Jahres" für herausragendes Engagement innerhalb der Gemeinde.

An diesem Tag war es mit 35 Grad wiedermal sehr heiß und letztendlich waren doch alle froh, dass die Festlichkeiten nur bis mittags andauerten. Wir gönnten uns direkt im Anschluss eine kleine Abkühlung im Schwimmbad von Quairading. Aufgrund des Feiertages konnte jeder dort nämlich kostenlos schwimmen gehen. An einem solch heißen Tag war es einfach nur eine Wohltat ins Wasser hüpfen zu können.
Unsere Gastfamilie wäre auch gerne mitgekommen, aber in dieser Hitze sollte gerade ein kleines Baby sich nicht zu viel draußen aufhalten und vor allem weil die Schattenmöglichkeiten im Schwimmbad leider sehr begrenzt sind.

 

Schon nach ein paar Tagen fühlten wir uns wie ein Teil der Familie, denn wir wurden so herzlich aufgenommen.
Es entstand wieder ein Gefühl von Alltag, wie wir es aus Deutschland kennen. Die vielen kleinen Dinge wie ein richtiges Dach über dem Kopf, eine Rückzugsmöglichkeit mit einem echten Bett, eine Couch, eine Dusche und Toilette zu haben, sind Luxus pur für uns. Auch die gemeinsamen Mahlzeiten und die Gespräche währenddessen trugen immens dazu bei.

Das alles haben wir in dieser Form gefühlt schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gehabt, aber die Ausstattung im Auto reicht uns eigentlich auch völlig. Minimalismus ist auch sehr befreiend :)

Trotzdem ist es der Hammer, dass es hier eine Klimaanlage gibt, die übrigens bei den Temperaturen mehr als notwendig ist! Wir sind froh, dass wir bei den durchgehend um die 35 - 45 Grad nicht permanent draußen sein, geschweige denn im Dachzelt schlafen müssen. Von den Fliegen mal ganz zu schweigen...

Mit den übrigen Mitbewohnern, Haus- und Farmhund "Nina", einem Australian Kelpie und der Hauskatze Tikka verstehen wir uns auch gut.

 

Die Arbeit als Au Pair startete für Lara direkt dienstags nach dem verlängerten Feiertagswochenende. Ihre Aufgabe war es sich 5 Tage die Woche von morgens 7:30 Uhr bis abends 18:00 Uhr um ein kleines Baby von zehn Monaten zu kümmern. Das beinhaltete unter Anderem die Kleine zu füttern, zu wickeln, zu beschäftigen, schlafen zu legen, zu fördern und zu beaufsichtigen.

Zum Glück gab es auch keinerlei Schwierigkeiten, als die Mama zur Arbeit fuhr. Die Chemie zwischen Lara und der Kleinen schien einfach zu stimmen...
In Zusammenarbeit mit der Familie wurde für die Kleine eine Struktur mit einem gesunden Schlafrhythmus eingeführt.
Allerdings werden wir hier nicht allzu viel über die Arbeit mit dem Baby berichtet. Wir müssen und möchten aus Gründen des Datenschutzes gern darauf verzichten ;)

Laras neues Büro für die nächsten Wochen
Laras neues Büro für die nächsten Wochen

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