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Endlich einen Werkstatt-Termin :)

Tom und Vero verlängerten ihren Aufenthalt auf der Macadamiafarm insgesamt um zwei Tage. Das war klasse, denn so konnten wir noch ein wenig Zeit zusammen verbringen und ein paar Verrücktheiten planen. Hoffentlich klappt es ja doch noch, dass wir uns nochmal wiedersehen. Das wäre echt super :)
Als sie sich dann wieder auf den Weg nordwärts machten, blieb uns immer noch nichts anderes übrig, als die Tage irgendwie "rumzukriegen", bis die Werkstätten endlich wieder auf machen.

Allzu schlimm war es aber nicht, denn unsere Gastmutter Del versüßte uns die Wartezeit ein wenig. Sie nahm uns ein paar Mal mit in die Stadt zum Einkaufen und wir halfen ihr einige Restaurants mit Nüssen zu beliefern. So hatten wir die Möglichkeit uns selbst mit frischen Lebensmitteln zu versorgen und lernten dabei Bunbury noch etwas besser kennen. Wir sind sehr dankbar für die nette Abwechslung. So langsam kennen wir uns hier ziemlich gut aus ;) Kein Wunder nach mehr als 3 Wochen...

Es gibt hier in Bunbury nicht nur die gängigen Supermärkte wie Coles, Woolworths oder IGA, sondern auch einen Farmersmarket mit einer sehr großen Auswahl von frischen regionalen Produkten direkt von den Farmen.
Es gibt dort alles von Obst, Gemüse und Salaten, über Fisch, Fleisch und Käse, bis zu Brot, Kuchen, Nüssen und anderen Leckereien wie z.B. Sushi. Überall sind kleine Probierstände, an denen die Häppchen frisch zubereitet werden. Einfache Regel: Solange ein Zahnstocher drin steckt, ist es umsonst! :)

 


Eines Morgens lief Aron alleine die mittlerweile altbekannte Laufstrecke um den Block und Lara blieb "zu Hause", um eine Laufpause zu machen.

Als Aron nach der gewohnten dreiviertel Stunde zurück kam, sah er sichtlich erschrocken aus:
Als er auf der Hälfte der Strecke nichts ahnend an der Straße entlang lief, sah er im letzten Moment eine knapp 1,20 m lange Schlange vor sich auf dem Asphalt liegen. Er erschrak, stoppte kurz vor ihr und machte einen Satz zur Seite. Weil das Tier sich nicht bewegte, schnappte Aron sich einen langen Ast um herauszufinden, ob sie noch lebte. Glücklicherweise stellte sich dabei aber heraus, dass diese Schlange schon tot war und so konnte er das Tier von der Straße in den Graben schubsen. Er lief dann vorsichtig weiter, die Augen starr auf die Straße und die Grasfläche daneben gerichtet. Das Glück muss ja nicht zweimal heraufbeschworen werden. Er war einfach erschrocken, dass er das Tier erst im letzten Moment gesehen hatte und, wäre die Schlange nicht schon tot gewesen, wäre er womöglich drauf getreten und hätte einen Biss riskiert.

Der Gedanke an die Schlange ließ uns Beide an diesem Tage nicht los, also spazierten wir nachmittags noch einmal zu der Stelle, um sie uns aus der Nähe anzuschauen und zu fotografieren.

Als wir unseren Gasteltern abends vom Erlebnis erzählten und die Fotos dazu zeigten, stellte sich heraus, dass es sich bei der Schlange um eine sogenannte "Dugite" handelte, eine Unterart der giftigen Braunschlange. Unser erster wirklich naher Kontakt mit einer Schlange hier in Australien. Zum Glück hatte sie das Zeitliche schon gesegnet, denn von einem solchen Exemplar möchte keiner gebissen werden!

Irgendwie hatten wir uns schon ein gut an die Situation auf der Macadamiafarm gewöhnt und fühlten uns fast wie so mancher Dauercamper (leider gibt es davon sehr viele hier in Australien), nur ohne das ganze Gerümpel um die "Residenz" herum. Es fühlte sich auf jeden Fall wie ein Stück zuhause an :)

Aber dann ging alles doch ganz schnell. Der lang ersehnte Tag war plötzlich zum Greifen nahe und wir packten alles Nötige zusammen, was wir brauchen würden, denn während das Auto in der Werkstatt repariert wurde, hatten wir logischerweise kein Dach, bzw. Dachzelt mehr über dem Kopf und mussten umplanen.

Zunächst wollten wir unser kleines grünes Zelt aufbauen, was wir letztes Jahr in Amerika oft benutzt hatten. Gastmutti Del machte uns aber einen Strich durch die Rechnung: sie lud uns kurzerhand ein, eines der Gästezimmer im ersten Stock des Hauses zu beziehen. Erst wollten wir nicht glauben, was wir gehört hatten. Es war zu schön, um wahr zu sein! Selbstverständlich nahmen wir das Angebot gerne an, denn ein paar Tage in einem normalen Bett zu schlafen, war einfach nur verlockend. Die Klimaanlage wäre auch noch zu erwähnen :)

Am nächsten Morgen waren wir schon früh auf den Beinen, um unser Auto zur Werkstatt zu bringen. Zum Glück mussten wir nur zwei Werkstätten abklappern, um einen Termin für den nächsten Tag zu bekommen und konnten unser Auto sogar direkt dort lassen, so dass bereits am späten Nachmittag begonnen werden konnte.

Es hat sich übrigens herausgestellt, dass wirklich die Wasserpumpe hinüber war und die Ersatzteile plus die Arbeitsstunden und ein neuer Zahnriemen gleich mit, uns zusammen letztendlich 1300 Dollar kosteten - genau wie wir befürchtet hatten. Aber was muss, das muss...

Schlussendlich blieben wir insgesamt drei Nächte im Gästezimmer auf der Farm. Wir genossen jede Sekunde und wir fühlten uns einfach nur pudelwohl.
Irgendwie wirklich wie zu Hause. Dieses wohlige Gefühl wurde nur noch dadurch abgerundet, dass wir an zwei Abenden noch lecker von unserer Gastmutter bekocht wurden.
Das Mindeste was wir tun konnten, war uns irgendwie erkenntlich zu zeigen. Also fuhren wir, nachdem wir unser Auto abgeholt hatten, verschiedene Geschäfte in Bunbury ab, um einen Geschenkkorb als Dankeschön für die Beiden zusammenzustellen.

Am nächsten Morgen fiel uns allen der Abschied voneinander sichtlich schwer, denn die letzten drei Wochen waren sehr familiär.
Unsere Gasteltern haben uns ohne mit der Wimper zu zucken bei sich aufgenommen und selbstlos so viel für uns getan. Selbstverständlich haben wir tagtäglich wo wir nur konnten auf der Farm mit angepackt, um uns erkenntlich zu zeigen. Trotzdem wollten sie nichts dafür haben.

Del & Bill - If you read this: We are so happy to met you's. There is no better place to get stuck in Australia. Thank you so much and hopefully see you's again someday :)

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