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Strände, Canal Rocks und Zahnärzte

Nach unserem Aufenthalt auf dem schönen Naturcampingplatz waren wir ein wenig planlos und wussten nicht so richtig, wo wir als nächstes hinfahren sollten. Die Gegend hier an der Küste ist einfach traumhaft schön und auch temperaturtechnisch gut auszuhalten.

Also beschlossen wir es ganz langsam angehen zu lassen und für die nächsten Wochen erst einmal hier zu bleiben. Auf diesem "kleinen" Fleck gibt es einfach noch so viel zu machen. Hat man an dem einen Tag Lust zu wandern oder in Höhlen herumzukriechen, braucht man nur ein paar Kilometer ins Landesinnere zu fahren. Dort gibt es genügend Auswahl. Am anderen Tag möchte man sich vielleicht in der Sonne aalen und im Meer planschen? Auch kein Problem. Das Meer ist nur einen Katzensprung entfernt. Und alle paar Kilometer wartet eine hübsche kleine Stadt nur darauf, dass man durch sie hindurch flaniert und die Seele baumeln lässt.

Eines Abends realisierten wir erst so richtig, wie weit wir schon gekommen waren und dass wir aufgrund der Regenzeit und extremen Temperaturen im Norden des Kontinents, noch ein wenig mehr Zeit im Süden von Western Australia verbringen würden. Zwar wird es hier auch sehr heiß, es lässt sich aber etwas besser aushalten. An diesem Zeitpunkt waren wir zudem auch ein wenig gerädert von den Distanzen der letzten Tage und von so manchen suspekten Erlebnissen.

Unsere momentane Gefühlslage hier in Australien ist einfach zu beschreiben: wir sind müde vom schnellen Vorwärtskommen und dem Input. Wir brauchen gerade etwas mehr Zeit, um langsamer zu reisen. Und die nehmen wir uns jetzt! Wir fühlen uns pudelwohl hier, denn Australien ist unheimlich freundlich, offen und alles ist easy. No worries halt! Eine Lebensart, die es zu verinnerlichen gilt!!!

 

Die nächsten Tage ließen wir uns in gewohnter Manier einfach treiben. Unser Weg führte uns an der Küste entlang zu den "Canal Rocks" in der Nähe von Dunsborough.

Hierbei handelt es sich um einige aus dem Meer herausragende Felsen, welche parallel zur Küste verlaufen, sodass das Wasser der gebrochenen Wellen durch sie hindurch fließen kann. Die Felsen sind an manchen Stellen schon ziemlich rund gespült. Das Wasser ist dort so klar, dass es türkis leuchtet und einen in seinen Bann zieht.

Über eine kleine Brücke kann man sogar auf diese Felsen hinauf gehen. Nach einigen Metern kommt man an brütenden Möwen vorbei, vor denen man sich ein wenig in Acht nehmen sollte. Der Blick auf die brechenden Wellen, die einem entgegen donnern, ist es allemal wert.

Etwas später schlugen wir unser Lager ein paar Kilometer außerhalb von Busselton an den Ironstone Gully Falls auf. Uns war klar, dass wir hier noch lange nicht alles gesehen hatten und wollten deshalb so zentral wie nur möglich bleiben. Entweder fuhren wir an einem Tag zurück nach Busselton an den Strand und zum Markt oder blieben am nächsten Morgen einfach dort, um zu schreiben.

 

Als Lara sonntags abends aber ein Stück vom Zahn abbrach, war klar, dass wir am nächsten Morgen zum Zahnarzt nach Bunbury fahren mussten.

Wer sie kennt weiß, dass sie normalerweise keine Angst vorm Zahnarzt hat, aber gerade in dieser Situation schob sie Panik. Ein Kopfkino von Spritzen, überteuerten Behandlungen und dann noch alles auf Englisch, ließ sich nicht so einfach abschalten. Aber es nützte nichts, Augen zu und durch!

Auch wenn die Füllung erneuert werden musste, war alles nur halb so wild, denn der Zahnarzt war kompetent, total freundlich und mit modernster Technik ausgestattet.

 

Als wir die Praxis nach der Behandlung nachmittags verließen, war es leider zu spät, um noch viel zu machen und Lara war durch die Betäubung noch nicht so richtig fit. Also fackelten wir nicht lange und schlugen unser Nachtlager auf einer abgelegenen Macadamiafarm nahe Bunbury auf.

 

Aron freute sich wie ein kleiner Junge, als wir nach einem netten Plausch mit den Farmersleuten, eine kleine Führung durch die Plantage bekamen und am anderen Morgen sogar frisch gebackene Macadamiakekse auf unserem Tisch standen. Wir durften sogar auch mal Macadamias sammeln und stellten dabei fest, wie anstrengend das ist. In der Erntezeit wird zwar mit einer Maschine gearbeitet, aber die erwischt selbstverständlich nicht alles. So müssen danach noch die Nüsse mit Rechen freigelegt und teilweise mit einem speziellen Sammelgerät und auch per Hand aufgelesen werden.

Das nächste größere Ereignis stand uns ja auch noch bevor: Weihnachten... und das erste Mal fernab der geliebten Familie.

Allzu lange war es ja nicht mehr hin und hatten den ultimativen Plan aber schon geschmiedet, damit wir nicht alleine Weihnachten bei über 30 Grad im Schatten  feiern müssen. Wir werden die Feiertage mit unseren Freuden Tom und Veronique aus Dresden verbringen. Die Beiden haben wir vor einiger Zeit in Cairns kennengelernt, sie sind aber nun andersherum gefahren und uns aber über die nördliche Route entgegen gereist.

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Kommentare: 1
  • #1

    hermann u .karin von landenberg (Dienstag, 07 Januar 2020 13:36)

    hallo ihr beiden! liebe neujahrsgrüsse aus gerolstein senden euch karin und hermann.hoffe es geht euch gut. aber wenn ich die schönen fotos seh, kann es euch nur gut gehen. euch noch eine schöne zeit und bis bald. karin u.hermann