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Rund um Adelaide

Wir verließen Billy Bore am späten Vormittag. Die Buckelpiste führte uns zunächst wieder 30 km nördlich zurück zum Highway und dann ging es (wieder auf Asphalt) die letzen Meter weiter durch Victoria. South Australia, unser 4. Bundesstaat war nun nicht mehr weit.

An der Grenze angekommen, kurz ein Autoselfie am Schild gemacht, ging es weiter zur Border Control. South Australia ist der einzig verbliebene Staat, der noch nicht von der Queensland-Fruchtfliege geplagt wird und so nehmen die Grenzbeamten ihren Job recht ernst, um diesen Status möglichst zu erhalten. Obst und Gemüse darf nicht eingeführt werden!

Unsere Zwiebeln und der Knoblauch haben es zwar geschafft (weil keine Erdreste dran waren), aber Äpfel und Bananen mussten dran glauben und sind nun des Zöllners Beute. Naja, hätten wir uns ja auch einfach mal vorher besser informieren oder einfach aufessen können... :)

Wir sind in South Australia angekommen
Wir sind in South Australia angekommen

Die Reise führte uns nun weiter über den Mallee Highway westwärts. In Murray Bridge machten wir kurz halt um unsere (Obst-) Vorräte wieder aufzufüllen und nun ging es nördlich ins übersichtliche Städtchen Palmer.
An den örtlichen Sportplätzen stellt die Stadt neben Toilettenräumen auch kostenlose Stellplätze für Reisende. Dies nahmen wir natürlich gern in Anspruch. Im Gegenzug kann man auf freiwilliger Basis eine Spende in eine dafür aufgestellte Box einwerfen :)

 

Am nächsten Morgen ging es ungewohnt früh (ja, wir haben uns tatsächlich einen Wecker gestellt) weiter westwärts nach Adelaide. South Australia ist besonders für seinen Wein bekannt und ein großes Anbaugebiet liegt östlich von Adelaide. Die Fahrt führte uns also die Weinberge auf und -ab.

 

Früh morgens in Adelaide angekommen ging es direkt zum Glaser, welcher für Kermit eine passende Windschutzscheibe parat hatte. Binnen einer Stunde sollte alles erledigt sein und so nutzten wir die Zwischenzeit um in nahegelegenen
Reifengeschäften Angebote einzuholen. Die Vorderachse sah zwar noch einigermaßen gut aus, aber auf der Hinterachse fahren wir bald mit Slicks herum...

Wir mussten uns ein wenig sputen, damit wir hoffentlich noch am selben Tag neue Reifen bekommen, denn es war Samstag und die Geschäfte dieser Art haben meist nur bis mittags auf.

Wir hatten Glück und bekamen ein gutes Angebot für 4 M/T Reifen bzw. Mud Terrain oder auch „Muddies“ wie der Australier sagen würde :)
Diese Reifen haben ein sehr rauhes Profil und sind bestens für Matsch, Sand und sonstiges rutschiges Gelände geeignet. Auf normalen Straßenfahrten sind sie im Gegenzug etwas lauter und unkomfortabler, aber wir wollten halt Offroad :) Marke: „China-Böller“, aber wird schon werden! Wir betrachten es bei dem Preis mal als eine halb-gesponserte Testfahrt :)

Es passte also soweit: Nachdem der Autoglaser dann wohl zunächst eine falsche Scheibe, danach die richtige Scheibe mit einem bereits vorhandenen Sprung und letztendlich die richtige und intakte neue Scheibe eingesetzt hat, bekamen wir nach zusätzlicher Wartezeit, zweimaligem Beschweren und 20$ Nachlass für die extra Wartezeit unseren Pajero mit neuer Windschutzscheibe zurück. Die Ränder waren zur sauberen Durchtrocknung des Klebesilikons noch mit Malerkrepp abgeklebt, diese sollten wir erst am nächsten Tag entfernen.

Die neuen Reifen wurden direkt im Anschluss beim Reifenhändler um die Ecke montiert und so konnten wir nach kurzer Zeit unser, zumindest gefühlt, generalüberholtes Auto wieder in Empfang nehmen.

 

Ihr wisst ja, Städte sind für uns weniger zum Sightseeing als vielmehr zum Vorräte auffüllen geeignet - wir mögen es in der Natur halt lieber.
Dennoch haben wir noch eine knapp 2 stündige Fußtour durch die Innenstadt gewagt um ein paar der Highlights abzulaufen.

Am Victoria Square
Am Victoria Square
Die St. Francis Xavier Cathedral
Die St. Francis Xavier Cathedral
Hier wird tatsächlich grad der Weihnachtsmarkt aufgebaut... Hallo?? Es sind heute 25 Grad! Irgendwie müssen wir uns da wohl noch dran gewöhnen :)
Hier wird tatsächlich grad der Weihnachtsmarkt aufgebaut... Hallo?? Es sind heute 25 Grad! Irgendwie müssen wir uns da wohl noch dran gewöhnen :)

 

Am Nachmittag fuhren wir noch nordwärts bis nach Port Parham. An diesem kleinen Küstenstädtchen gibt es wieder einen Rastplatz, an dem kostenlos übernachtet werden darf.
Der Strand ist hier allerdings von viel “Kraut” überwuchert und so lädt das Wasser nicht unbedingt zum Baden ein.
Eigentlich hatten wir nur eine Nacht hier geplant...

Am nächsten Morgen konnten wir nun das Kreppband rund um die neue Windschutzscheibe ablösen und das ganze Desaster betrachten: Die Blenden, die die Windschutzscheibe rundherum von außen abdecken, waren so dermaßen schlecht und unsauber vom Glaser angebracht worden, dass man an den Ecken glatt einen Finger dazwischen stecken konnte. Wir mussten also nochmal nach Adelaide zurück und reklamieren. Da es Sonntag war und die Geschäfte bis Montag geschlossen sind, mussten wir etwas genervt in Kauf nehmen, nun noch einen Tag in Port Parham zu verweilen.
Naja, immerhin passte das Wetter und so war halt mal wieder ein Wasch- und Sporttag auf dem Plan. Bei einem Spaziergang am Strand entdeckten wir auch noch einen Pelikan :)

Eine gut fingerbreite "Dehnungsfuge" an der Windschutzscheibe
Eine gut fingerbreite "Dehnungsfuge" an der Windschutzscheibe

Am Montag früh ging es also nach Adelaide - schon wieder - direkt zum Glaser rein, reklamiert, es wurde unverzüglich kostenlos nachgearbeitet und nun lässt sich das Ergebnis auch einigermaßen sehen. Perfekt ist anders, aber die Blenden an unserem Pajero sind halt auch schon 20 Jahre alt. Besser geht es offenbar nicht, ohne neue Blenden zu kaufen.

Noch ein paar letzte Besorgungen in der großen Stadt und dann geht es endlich wieder auf die Straße
Noch ein paar letzte Besorgungen in der großen Stadt und dann geht es endlich wieder auf die Straße

Nach ein paar weiteren Besorgungen trieb es uns wieder nordwärts und am Abend fanden wir uns nach knapp 300 km am Chinaman Creek ein.


Hier gibt es, etwas abgelegen im Winninowie Conservation Park einen kostenlosen Campground fast direkt am Meer. Der nahegelegene Fluss lädt, wenn auch sehr steinig, zum Baden ein. Früher mal ein Geheimtipp gewesen, hat sich dieses kleine Paradies aber leider zum Tummelplatz für allerlei Backpacker entwickelt. So wurde es später am Abend leider noch sehr voll und nach einem kurzen Wortgefecht haben die zuletzt gekommenen Deutschen, die sich natürlich direkt neben uns stellen mussten, dann auch eingesehen, dass man nicht direkt neben unserem Zelt kiffen muss...

Eine sehr nette Unterhaltung hatten wir noch mit dem Einsiedler, der hier seit vielen Jahren in seiner kleinen Hütte lebt. Ein paar Brocken Deutsch spricht er auch. Er ludt uns für den nächsten Morgen noch zur Kangaroofütterung ein - was wir allerdings nicht angenommen haben. Wir finden, wilde Tiere sollten nicht für touristische Zwecke angelockt werden und besonders Kängurus sind durchaus in der Lage, sich selbst in der Natur zu versorgen.

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