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The Grampians NP

Der Grampians Nationalpark ist für viele Australier und Touristen ein beliebtes Ausflugsziel neben der Great Ocean Road und deshalb auch in der Nebensaison ziemlich gut besucht.
Der Park liegt ca. 160 km nördlich von Warrnambol, dem Ausgangspunkt zur Great Ocean Road und ist so sehr gut zu erreichen.


In Halls Gap, dem einzigen Ort in den Grampians, gibt es ein Überangebot von Unterkünften jeglicher Art: Hotels, Motels, Caravan Parks, Lodges und Hostels. Alle selbstverständlich nicht billig. Es gibt auch ganz gewöhnliche Campingplätze im direkten Umland. Da die Ausstattung sich jedoch nicht von einem der wenigen kostenlosen Camps unterscheidet, wählten wir die Gratis-Variante und hatten sogar einen Platz mit einer herrlichen, kalten (Busch-) Dusche erwischt! Anfangs ist es gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Zeit kein Problem mehr. Und gerade bei dem warmen Wetter tat es einfach nur wahnsinnig gut.

Die "private" Dusche im australischen Busch
Die "private" Dusche im australischen Busch
Eimer mit Wasser füllen, dann an der Kordel hochziehen, drunter stellen und duschen ;)
Eimer mit Wasser füllen, dann an der Kordel hochziehen, drunter stellen und duschen ;)

In den Grampians gibt es alles was das Wanderherz begehrt, von Wasserfällen und Aussichtspunkten hin bis zu Wanderwegen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Also rein in die Wanderschuhe und losmarschiert. Es war schön, nach längerer Zeit wieder in der Natur unterwegs zu sein.

Da die für uns interessanten Wanderwege zu den "McKenzie Falls", "The Balconies" und zum "Boroka Lookout" weit von einander entfernt lagen, aber gut mit dem Auto erreichbar sind, fuhren wir die Ausgangspunkte einfach an und wanderten von den Parkplätzen aus los.
Es wäre bei den Temperaturen und den Höhenmetern viel zu anstrengend gewesen, alles vom Camp aus zu wandern, zumal es knapp 10 km außerhalb von Halls Gap lag.

Eine Blauzungenskinke
Eine Blauzungenskinke

Als wir nach unserem ersten schönen Wandertag in den Grampians wieder auf unseren Campingplatz zurückkehrten, kochte Lara eins von Arons Lieblingsgerichten als gemütlichen Ausklang für den Tag: Grünkohl mit Kasseler und karamellisierten Kartoffeln. Wir hatten vor einiger Zeit doch tatsächlich Grünkohl bei Aldi gefunden und waren gespannt, wie der wohl schmecken mag (wahrscheinlich nicht so gut wie Weihnachten bei Muddern, aber immerhin! ;) )

Noch während gekocht wurde, rotteten sich allerdings urplötzlich mehrere Autos mit jungen, lautstarken deutschen Backpackern um uns herum zusammen und drangen sich regelrecht auf, obwohl noch massig andere Plätze frei waren. Damit aber noch nicht genug: sie grüßten nicht mal oder fragten, ob es ok ist, sich direkt neben uns zu stellen.
Leider waren wir von der Situation so genervt, dass wir das Essen so nicht wirklich genießen konnten. Also beschlossen wir, früh ins Bett zu gehen, um für die Wanderung am nächsten Tag fit zu sein.

Besucher am Camp
Besucher am Camp

Mitten in der Nacht wurden wir von einem lauten metallischen Geräusch unserer Markise wach. Wir waren gerade erst eingeschlafen, denn unsere ungewollten Nachbarn waren doch lange sehr laut.
Die Markise konnte dem plötzlich aufkommenden Wind nicht standhalten, gab an einer Seitenstrebe nach und fiel halb zusammen. Uns blieb nichts anderes übrig, als aus dem Zelt zu klettern und sie schnell einzupacken.

Nach dieser etwas ungemütlichen Nacht, brachen wir dennoch früh auf, um einerseits von den Backpackern wegzukommen und andererseits zu unserer letzten Wanderung "The Pinnacles" zu gelangen.
Der Wanderweg führt auf den 600m hohen Bergkamm namens "The Pinnacle". Anfangs durchquert man den "Grand Canyon", der sehr schön anzusehen ist, aber es nicht mit seinen Verwandten aus den USA oder Mexiko aufnehmen kann.
Kontinuierlich und immer höher erstreckt sich der Weg vorbei an steilen und von Bäumen bewachsenen Klippen, durch eine sehr enge Schlucht namens "Silent Street" hindurch, bis man auf das Hochplateau des Berges kommt.

Während der Wanderung wird es einem ziemlich schnell warm, aber oben auf dem Plateau, weht ein sehr eisiger Wind, sodass wir uns dann doch schnell wieder die Jacken anzogen.

Von der Spitze kann man fast alle Seen der Grampians, Halls Gap und das weite Umland von oben betrachten. Wir konnten unsere Augen kaum von dem imposanten Anblick lösen und wir bekamen wieder das Gefühl, wie klein wir doch selbst sind.

Panoramaausblick auf das Valley mit Halls Gap
Panoramaausblick auf das Valley mit Halls Gap


Nachdem wir einige Zeit später mit dem Abstieg fertig und wieder am Auto angelangt waren, stillten wir unseren Bärenhunger mit ein paar Sandwiches. Wandern und frische Luft machen nunmal hungrig.
Währenddessen war für uns beide klar, dass wir am selben Tag noch die Grampians wieder verlassen und so langsam unseren Weg Richtung Westen einzuschlagen würden.

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