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Ein neues Zelt muss her...

Nach Fraser Island hatte unser Auto nur noch eins bitter nötig: eine richtig gründliche Autowäsche, denn überall in den kleinsten Ritzen klebte der Sand vom Salzwasser so fest. Für den groben Schmutz schäumten und schrubbten wir unser Auto rundherum ein und rückten ihm anschließend mit dem Hochdruckreiniger zu Leibe.
Wir waren froh, dass wir so auch den Unterboden vom Salzwasser befreien konnten. "Kermit" ist ja auch schon 20 Jahre alt und soll uns noch lange erhalten bleiben.

 

Auch wenn wir beide nicht unbedingt die Stadtliebhaber sind, wollten wir uns nicht die Hauptstadt von Queensland entgehen lassen. Allerdings beschränkten wir uns nur auf eine Sache: den Aussichtspunkt des Mount Coot-Tha mit einem sagenhaften Blick auf die Stadt. Für mehr Sightseeing oder Menschenmassen hatten wir einfach nicht den Kopf.

 

Unser Dachzelt bescherte uns leider immer mehr Kopfzerbrechen, denn es ging mehr und mehr kaputt. Neben dem kaputten Reißverschluss, hatten wir nun noch einen sehr langen Riss direkt daneben, was ein Verschließen des Zeltes komplett verhinderte. Also Frust pur! Ein Neues muss her und zwar schnell...

Wir versuchten das alte Zelt ehrlich zu verkaufen. Aron stellte das Zelt mit Fotos und genauer Beschreibung der Defekte bei Facebook und Gumtree (das ist ein Online-Kleinanzeigenportal hier in Australien) ein und innerhalb einer halben Stunde war es verkauft. Das es so schnell geht, hätten selbst wir nicht gedacht. Was für ein Glück!
Mit großer Freude ließen wir bei einem Outdoorgeschäft direkt ein neues Zelt reservieren, was wir nach dem Verkauf des alten Zeltes abholen werden.

 

Es hätte uns wiedermal nicht besser treffen können! Als wir bei Mark, dem Käufer, ankamen, luden er und seine Frau Angela uns spontan zum Abendessen ein (die ersten Aussies, die auch gerne Känguru-Burger essen) und wir konnten mit unserem Auto auf seinem Grundstück übernachten. Um das Dachzelt abzumontieren war am nächsten Tag auch noch genug Zeit und so hatten wir direkt ein helfendes Paar Hände mehr :)

Mark hat ein Faible für alte VWs, insbesondere Käfer und schraubt auch gerne an vielen anderen Dingen herum. So einige antike Schätzchen sind auf seinem Grundstück zu finden. Ihr Haus liegt auf einem Hügel, von hier aus hat man eine traumhafte Aussicht auf das naheliegende "Surfers Paradise".

Er stellt außerdem selbst Didgeridoos her und spielt wahnsinnig gut auf ihnen. Ab und zu hat er Auftritte und unterrichtet auch an Schulen. Wir bekamen spontan eine Kostprobe davon... ein toller und vielfältiger Sound.

Wir saßen noch bis spät abends zusammen, quatschten, schauten alte Fotoalben von ihren Europareisen an und hörten dem Gitarrenspiel von ihrem Sohn Balin zu.

 

Nachdem wir am nächsten Morgen gemeinsam mit Mark das alte Dachzelt von unserem Auto demontiert und wiederum auf seinem angebracht hatten, fuhren wir direkt los, um unser neues langersehntes Zelt abzuholen. Beim Händler angekommen, schnallten wir das neue Zelt noch im Karton einfach auf das Dach.

 

Mark bot uns seine Hilfe an, um das neue Zelt auf seinem Grundstück anzubringen. Er hat das notwendige Werkzeug bei sich zu Hause und nötigenfalls könnten wir gern auch noch eine Nacht bleiben.

Die Montage war dann auch leider doch deutlich kniffliger als gedacht. Schließlich wollten wir das Zelt nach hinten aufklappend, was so ab Werk nicht eingeplant war. Einige Aluminiumstangen mussten erst zurechtgeflext und Schrauben gekürzt werden - Es flogen also noch so einige Funken! Wir hätten nicht gedacht, dass es so lange dauern würde, aber kurz bevor es zu dämmern begann, klappten wir das neue Dachzelt das erste Mal auf und konnten das Bett beziehen.

 

Auch dieser Abend endete etwas später, denn Aron bekam noch seine ersten Didgeridoo-Stunden von Mark. Er probierte sich durch mindestens zehn verschiedene Didgeridoos und versuchte unzählige Lippen-Techniken. Nach kurzer Zeit klang es schon nicht schlecht und die ersten richtigen Töne entwichen dem urigen Instrument, welches aus termitenbefallenen Ästen besteht.

Es war wie eine Jam-Session: Mark und Aron spielten Didgeridoo und Balin trommelte. Es war faszinierend und vibrierend zugleich.

Leider verging die Zeit viel zu schnell und der Abschied am nächsten Morgen war schwer.

Was für ein paar spontane und tolle Tage mit wunderbaren Menschen, die wir in unser Herz geschlossen haben. Menschen, die uns vertrauensvoll zu sich nach Hause eingeladen und aufgenommen haben. Spontan kommen eben die besten Dinge bei heraus. Wir hoffen, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden :)

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