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Fraser Island Teil I

Wenn wir schon an der Ostküste Australiens unterwegs sind, wollten wir uns auch die größte Sandinsel der Welt nicht entgehen lassen: Fraser Island.

Einmal durch den Tiefsand und am Strand fahren...Offroadfeeling pur! Dort dürfen nur Autos mit echtem 4x4-Antrieb fahren, ansonsten hat man verloren.

Da Fraser Island ein Weltkulturerbe, ein Nationalpark und ein absoluter Muss für Touristen ist, ist es zwar ein kostspieliger Spaß, jedoch sehr einfach am Infocenter in Hervey Bay zu buchen.

Neben der Fähre und dem Vehicle Permit, wird dort auch direkt der Campingplatz gebucht. Nachdem alles erledigt war, tankten wir unseren Pajero und unsere beiden Benzinkanister randvoll, denn der Benzinverbrauch im Sand ist extrem hoch, da man für besseren Grip auch mit deutlich geringeren Reifendruck fahren muss.

Und ab ging es zur Fähre nach River Heads, unweit von Hervey Bay.

Auf die Fähre fährt man rückwärts rauf. Die Überfahrt nach Fraser Island dauerte knapp eine Dreiviertel Stunde, genügend Zeit, um sich mental auf das bevorstehende Sandabenteuer vorzubereiten...

 

Gerade von der Fähre runtergefahren, diesmal vorwärts, ließ Aron auch schon etwas Luft aus allen Reifen ab um die Haftung zu erhöhen, denn unser Weg zum ersten Camp an der Central Station führte uns über eine einspurige Fahrbahn mitten durch den Tiefsand und die sind bekanntlich die Schlimmsten. Und das sollten wir noch gehörig zu spüren bekommen...

 

Wir waren noch keine 5 Minuten auf der Insel, da begegneten wir direkt dem ersten Dingo, der seelenruhig neben der Fahrbahn vorbei lief.

 

Nach einigen Kilometern blieb das Auto, was vor uns los gefahren war, an einer Kreuzung mitten im Sand stecken. Leider war der Wagen etwas zu schwer beladen, hatte kaum Bodenfreiheit und war zudem kein wirklich offroadfähiges Fahrzeug, sondern ein Nissan X-Trail. Allrad heißt halt nicht automatisch offroadfähig!

Wir blieben kurzerhand vor ihnen stehen und zogen ihn mit einem langen Abschleppseil wieder heraus. Hier hilft man sich gegenseitig. Wer weiß, wann wir vielleicht mal Hilfe brauchen... bisher hat der Pajero die Sandtracks aber mit links gemeistert.

 

Wir erreichten die Central Station nach einer ziemlich holprigen Fahrt noch im Hellen. Die Central Station liegt mitten im Regenwald auf Fraser Island. Jeder Platz war für sich und umringt von hohen Bäumen und Palmen, sodass man die Ruhe so richtig genießen konnte. Stromanschlüsse sucht man hier zwar vergeblich, aber gegen eine geringe Gebühr gibt es sogar heiße Duschen :)

 

Auch wenn wir zeitig ins Bett gegangen sind, brachen wir nach einer dennoch kurzen Nacht sehr früh auf, um zum nächsten Nachtlager zu gelangen. Auch wenn unser Weg nicht sonderlich weit war, dauerte die Fahrt über die Insel recht lange, denn durch den Tiefsand im Inland kann maximal nur 20 - 30 km/h gefahren werden. Die Tracks sind von den Fahrzeugen teils auch tief ausgefahren und allesamt nur einspurig, bei Gegenverkehr muss also in eine Nische ausgewichen werden, die es nur alle paar hundert Meter gibt.

 

Hier auf Fraser Island gibt es an der Ostküste den "75 Mile Beach Highway", auf dem mit dem Auto gefahren werden darf. Man fährt also direkt am Strand und muss dabei auf die Gezeiten achten, damit man sicher ans Ziel kommt. Das Zeitfenster ist rund zwei Stunden vor und nach Ebbe und die war an diesem Tag bereits um 7:52 Uhr morgens.

Es ist schon oft passiert, dass Autos stecken geblieben sind, die Gezeiten falsch berücksichtigt haben oder zu leichtsinnig waren. Gegen die Flut ist man halt machtlos. Steckt man einmal fest kann, man nur hoffen vor der Flut wieder los zu kommen...

Die Geschwindigkeitsbegrenzung am Strand liegt übrigens bei 80 Km/h und es gelten auch die sonstigen Verkehrsregeln. Man muss also links fahren und die Blinker benutzen, darf keine Schildkröten überfahren und... und... und...

 

Zeitweise werden manche Strandabschnitte auch kurzerhand als Landepiste genutzt, zur Orientierung steht dann halt ein kleines Hinweisschild im Sand, da landen dann Flugzeuge.

 

Unser Pajero hat sich ohne Probleme durch den Sand gearbeitet und uns sicher ans Ziel gebracht. An manchen Strandabschnitten muss man über das Inland ausweichen, da hohe Felsen durch den Sand ragen. Dies bedeutet hohe, extrem steile Anstiege, die uns endlich mal den Low-Range Antrieb ausprobieren ließen :)

 

Glücklicherweise kamen wir überall gut durch und erreichten nach einem kurzen Halt an dem Schiffswrack der "SS Maheno", welche hier seit Juli 1935 am Strand brach liegt, das nördlich gelegene Dundabara Camp. Wie auch die Central Station ist dieses Camp komplett eingezäunt und somit sicher vor Dingos.


Weiter geht es bald im Fraser Island Teil II

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