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Tiefer Griff ins Klo...

Nachdem wir morgens noch zwei chillige Stunden am Strand von Gili Meno verbrachten, fuhren wir mittags mit der Fähre nach Bangsal, Lombok. Die Überfahrt dauerte nur etwa 20 Minuten. Unser Ziel hieß Selong Belanak an der Südküste Lomboks, denn dort herrschen Traumbedingungen für Surf-Anfänger. Also genau richtig für uns.

In Bangsal angekommen, wollten wir erst ein Online-Taxi buchen, konnten aber mit den vor Ort ansässigen Taxifahrern einen vergleichbaren Preis aushandeln.

Die Fahrt dauerte fast zwei Stunden, was wir aber kaum bemerkten, denn unser Fahrer erzählte uns viel über seine Heimat. Die schmale, bergige Straße führte uns mitten durch den Dschungel Lomboks. Überall sprangen Affen an den Bäumen herum oder liefen über die Straße. Und manchmal wenn sich der Urwald ein wenig lichtete, gab er eine atemberaubende Aussicht auf dicht bewaldete Hügel und das Meer preis. Es war unbeschreiblich schön anzusehen.

Als wir dann endlich bei unserer Unterkunft in Selong Belanak ankamen, war es etwas komisch, dass sich auf dem gesamten Grundstück niemand aufhielt. Eine Rezeption und weitere Gäste gab es offenbar nicht. (Was bis dahin niemand von uns wusste, es sollte ein böses Erwachen geben)


Erst nach einigen Minuten erschien eine Angestellte, um uns unser Häuschen zu zeigen. Es war das Einzige auf Stelzen und komplett aus Bambus gebaut. Bei diesem Anblick kam richtiges Robinson Crusoe Feeling auf! So weit, so gut.

 

Beim ersten Hinsehen im Schlafraum bemerkten wir, dass dort ein gebrauchtes Handtuch hing, noch etwas Müll von den Vormietern herumlag und die Toilette wohl schon seit längerem nicht gereinigt wurde. Wir baten die Angestellte, sich darum zu kümmern. Auch eine Gemeinschaftsküche gab es, wie leider so oft recht ungepflegt und mit dem wohl versifftesten Kühlschrank Indonesiens...

Zwischenzeitlich waren wir am Strand, um zu schauen, wo wir die nächsten Tage surfen würden.

 

Bei unserer recht späten Rückkehr war zwar die Toilette von innen grob "geputzt", aber die Brille, die komplette Außenseite und selbst der Spülkasten waren noch komplett mit Urinsprinklern und etwas, was wir nicht näher beschreiben möchten, behaftet. Wir wissen ja, dass der Hygienestandard in Indonesien durchaus etwas anders ist, aber das ging nun wirklich etwas zu weit.


Wir waren so perplex von dieser Situation, dass wir noch so blöd waren, es selbst zu putzen (man muss ja irgendwann auch mal...) und soweit können wir sagen: es war leicht zu reinigen! Also handelte es sich nicht um festgepappten Dreck, sondern um Faulheit von den Mitarbeitern.

Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch fest davon überzeugt, dass es nicht noch schlimmer kommen und es reichen würde, eine dementsprechende Bewertung beim Buchungsportal anzugeben, aber das sollte noch nicht alles gewesen sein...

Als wir bettfertig waren, schauten wir uns im Schlafraum genauer um. Wir fanden neben Zigarettenstummeln, schimmeligen Kissen, auch noch ein benutztes und eingestaubtes Kondom unter dem Bett! Da platzte uns endgültig der Kragen!

 

Wer uns kennt weiß, dass wir wirklich keine Luxus-Menschen sind, die 5 Sterne Hotels buchen. Es macht uns nichts aus, ein paar Abstriche im Komfort zu machen, aber es muss sauber sein! Wir sagen nichts, wenn wir z.B. abgenutzte, aber frische Handtücher bekommen, die Möbel abgewohnt, die Armaturen im Bad schon korrosiv sind oder es etwas staubig ist, aber das ging wirklich zu weit! Entschuldigt bitte, dass wir so plastisch sind, aber das war echt die Höhe!

Leider war es zu spät, um irgendetwas ausrichten zu können, Personal war mal wieder nicht in Sicht, also schliefen wir notgedrungen eine Nacht darüber.

Auch wenn es unsere Gemüter etwas runter brachte, war es alles andere als eine entspannte Nacht für uns. Eins war für uns klar: wir wollten hier keine Minute länger bleiben! Also packten wir am frühen Morgen unsere Rucksäcke und kontaktierten die Mitarbeiterin, um uns freundlich, aber bestimmt zu beschweren.


Um es kurz zu sagen: nach einigen Minuten stand fest, dass seitens der Besitzer der Aufenthalt kostenfrei storniert wird und wir unser komplettes Geld zurück gebucht bekommen. Mit diesem Ausgang hatten wir nicht gerechnet.

 

Aron nutzte nebenbei die Zeit, um uns online ein anderes, günstiges Homestay im knapp 20km entfernten Kuta, Lombok zu buchen.

Was lernen wir daraus? Selbst auf gute Bewertungen im Buchungsportal kann man nicht alles geben und sich immer direkt alles im Zimmer anschauen!

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Kommentare: 2
  • #1

    Olli (Mittwoch, 29 Mai 2019 10:19)

    Na, das war ja eine schöne Überraschung mit dem Stay. Ich denke die Ansprüche nach etwas Sauberkeit uns frischen Handtüchern und einem sauberen Bett sind nicht zu hoch gestellt und sollten erfüllbar sein.
    Ich drücke euch die Daumen, dass eure neue Unterkunft besser ist.

  • #2

    Aron (Mittwoch, 29 Mai 2019 15:33)

    Danke, Olli! Ja danach wurde es definitiv besser - vom Regen in die Traufe sozusagen �
    Die schlimmsten Bilder haben wir gar nicht gepostet �