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Islands atemberaubende Natur

In Reykjavik werden wir nun noch 2 Nächte verbringen, so haben wir uns für Mittwoch für die Golden Circle Tour angemeldet, eine Rundfahrt zu tollen Highlights in Islands Natur rund um Reykjavik. Wir werden den Þingvellir Nationalpark, ein Geysirgebiet und den Gullfoss Wasserfall sehen.

Þingvellir Nationalpark:
Der Þingvellir Nationalpark (spricht sich "Thingvellir") besteht im wesentlichen aus einer Grabenbruchzone im Grenzbereich der amerikanischen und eurasischen tektonischen Platten. Man kann hier also sprichwörtlich zwischen den Kontinenten wechseln. Über die Jahrmillionen hat sich ein etwa 1km breites Plateau gebildet. Allein in den letzten 10.000 Jahren sind die Platten um etwa 70m auseinandergedriftet und der Talboden hat sich um 40m gesenkt. Die Platten bewegen sich also stetig.

Der National Park hat außerdem eine besondere geschichtliche Bedeutung für Island. Hier wurden schon um das Jahr 1000 herum wichtige politische Versammlungen abgehalten, Gesetze verabschiedet, Feste gefeiert und aber auch Menschen hingerichtet. Zuletzt wurde hier am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen.

 

Geysire:
Wir konnten im Hochtemperaturgebiet Haukaladur den Geysir "Strokkur" bei seinen Ausbrüchen bestaunen. Spätestens alle 10 Minuten spukt er eine Wasserfontäne teils bis zu 40m in die Höhe. Steht man falsch, bekommt man eine kostenlose Dusche. 

Es handelt sich hierbei um ein aktives Vulkansystem, der Temperaturunterschied in den verschiedenen Sedimentsschichten sorgt für eine schlagartige Entladung der unterirdischen Flüssigkeiten an der Oberfläche. Überall riecht es zudem stark nach Schwefel.

 

Gullfoss Wasserfall:
Der Gullfoss Wasserfall, oder auch "Goldener Wasserfall" besteht eigentlich aus 2 Wasserfälle mit einer Gesamthöhe von rund 32m. Ein imposanter Anblick diese unglaublichen Wassermassen durch die Schluchten fallen zu sehen. Je nach Wind steht man außerdem mitten in der aufsteigenden Gischt und es ist schwer trockene Bilder mit der Kamera zu machen :)

 

Dieser Ausflug führte uns wieder durch die verschiedensten Landschaften Islands. Dieses Land ist wirklich unglaublich vielfältig. Vor Reykjavik ging es durch weite Lavagesteine, bei den Wasserfällen konnten wir Gletscher sehen, bei den Geysiren rauchende Erde und der Nationalpark erinnerte eher an eine Mondlandschaft.

Insgesamt hat Island aber eine eher karge und fast baumlose Landschaft. Lediglich rund 1,5% der Insel sind noch mit Bäumen bewachsen. Der Zeit der Besiedlung im 9. Jahrhundert folgte eine lange Phase der Abholzung für Bau- und Heizmaterial, jedoch keinerlei Wiederaufforstung. Diese Misswirtschaft erkannte man erst spät im 20. Jahrhundert uns so kämpft Island noch heute mit den Folgen. Auf dem kargen Vulkangestein wächst außerdem fast keine Pflanze und so kann erst nach vielen Jahren, wenn Moos eine neue Schicht auf dem Gestein gebildet hat der neue Nährboden für andere Pflanzen genutzt werden.

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