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Yaxchilán & Bonampak

Wir freuen uns wie zwei kleine Kinder, denn es steht unser nächstes Abenteuer bevor: Es geht nach Yaxchilán und Bonampak, zwei alten Maya-Ruinen im Dschungel. Dazu werden wir in einem kleinen Dorf übernachten bevor es am nächsten Tag weiter nach Guatemala geht.

Nachdem wir um 6 Uhr morgens mit einem Minibus abgeholt wurden, dauerte es nicht lange bis etwas Unvorhersehbares passierte: eine Motorpanne mitten im Dschungel!

Wir mussten glücklicherweise nicht lange warten, bis wir mit unserer Gruppe in einen vorbeifahrenden Bus eines anderen Touranbieters umsteigen konnten. Die Anbieter sind alle sehr gut miteinander vernetzt und helfen sich offenbar gern gegenseitig. Dumm nur, dass wir nun 29 Personen bei 15 Sitzplätzen waren. Passt schon!

 

Bonampak ist eine sehr kleine Ruinenanlage, aber durchaus sehenswert, denn dort gibt es drei sehr gut erhaltene Wandmalereien der Mayas und die Anlage liegt tief versteckt im Dschungel.

 

In der Zwischenzeit hat unser Fahrer auch einen neuen Bus organisiert und fuhr uns nun an den Fluss Usumacinta, der die natürliche Grenze zwischen Mexiko und Guatemala bildet. Außerdem ist es der wasserreichste Fluss Mittelamerikas.

Dort angekommen stiegen wir in ein Longboat um, denn die Ruinenstadt Yaxchilán ist nur über das Wasser zu erreichen. Die Fahrt dauerte etwa 45 Minuten, in denen das schmale Boot gegen die starke Strömung ankämpfte und hier und dort schon mal ins Schwanken kam.

 

Yaxchilán bietet richtiges Indiana Jones (und Lara Croft) Feeling, denn um zu allen Ruinen zu gelangen, mussten wir zunächst durch die dunklen Gänge eines alten Tempels und einige Meter im dichten Dschungel zurücklegen. Das Gefühl wurde durch Fledermäuse und die schwüle, stickige Hitze noch verstärkt. Eine tolle, nicht allzu sehr von Touristen überlaufene Tempelanlage.

 

Im Anschluss ging es wieder mit dem Boot zurück und wir fuhren in ein nahegelegenes Dorf, um unser Nachtquartier zu beziehen - ein einfaches Guesthouse. Drumherum war nur Dschungel und eine staubige Zufahrtsstraße. Luxus heißt auf mexikanisch übrigens "Hängematte".

Nach dem Abendessen waren wir mit Rasmus aus Dänemark und Geoff aus den USA mit einem einheimischen Guide unterwegs in den dunklen Dschungel: Nachtwanderung!

Er erzählte uns viel über die Flora und Fauna und zeigte uns aus welchen Lianen Seile gemacht werden können.

Bei einem ausgehöhlten Baumstamm konnten wir reinklettern und ihn mit einer Taschenlampe durchleuchten. An einigen Löchern bis hoch oben in die Baumkrone, schien das Licht nach draußen. Mit der Kamera ist dies leider nicht wirklich einzufangen. Dieser Baum ist eigentlich kein Baum mehr gewesen, sondern ein Parasit, der den Baum zersetzte, der vorher an dieser Stelle stand.

Weiter ging es über mehrere Bäche, manche konnten wir über umgefallene Baumstämme überqueren, bei anderen half nur Schuhe ausziehen und durchwaten.

Kurz darauf löschten wir für 10 Minuten unsere Lichter, um der Tierwelt im Dschungel bei totaler Finsternis zu lauschen. Das war beeindruckend, aber auch beängstigend, wenn man sich nur auf seine Ohren verlassen muss. Wir haben auch ganz kurz ein Augenpaar aufblitzen sehen, aber nachdem der Einheimische Tiergeräusche nachahmte, waren sie verschwunden.

Als wir auf dem Rückweg waren, bekamen wir sogar kurz eine Tarantel zu Gesicht, die aber sofort in einem Astloch verschwand. Auf dem Foto sieht man zumindest noch die Beine.

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