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Big Bend National Park

Nach einer zur Abwechslung mal sehr leisen Nacht, krabbelten wir kurz nach Sonnenaufgang aus dem Zelt und waren überwältigt von dem Anblick! Wir campen mitten im National Park umgeben von atemberaubenden Bergketten. Das Chisos Valley ist ein Tal, eingekesselt von enormen Bergformationen und schirmt einen quasi von der Aussenwelt vollständig ab. Keine Flugzeug am Himmel, keine Fahrzeuggeräusche - einfach nur Stille und Natur. Im Big Bend National Park haben wir uns direkt für 3 Nächte einquartiert - richtige Entscheidung!

Die Einrichtungen an dem Campground sind nicht sehr umfangreich. Es gibt nur Toiletten und Waschbecken. Duschen, Spiegel und heisses Wasser sucht man hingegen vergeblich. Für ein paar Tage kein Problem - duschen lässt es sich schließlich auch mit einem Eimer Wasser und ohne Spiegel hat Aron wieder eine Ausrede mehr sich vor dem Rasieren zu drücken.

Im Visitor-Center holten wir uns zunächst das nötige Know-how über Verhaltensregeln bei Begegnungen mit Bären und Berglöwen. Sporttreiben ist im Park übrigens untersagt - Berglöwen würden Läufer direkt als Beutetier ansehen und jagen. Man soll auch immer mindestens zu zweit unterwegs sein. Ein Bärencontainer zur Lagerung der Lebensmittel wird an jedem Campingplatz zur Verfügung gestellt.

Nach einem gemütlichen Frühstück starteten wir in unser Wanderabenteuer in die Berge. 

Wir mussten ganz schön kraxeln, denn es ging einige Meter in die Höhe und auch wieder runter und an vielen schmalen Abhängen entlang. Zunächst besuchten wir das "Window" einen Abgrund am Ende einer langen schmalen Schlucht auf einer Anhöhe mit tollem Ausblick auf das Tal darunter. Hier fällt auch ein Wasserfall in die Tiefe.

Im Anschluss wollten wir das "Fenster" dann von der Talseite aus sehen und machten uns auf einen 5 Stundenmarsch entlang an den Felsklippen und einen schmalen Pfad hinunter. Dort sollten wir auch den Rest des Tages keinen anderen Menschen mehr begegnen. Das ist definitiv nichts für Leute mit Höhenangst! Dafür wurden wir von einem atemberaubenden Ausblick, viel Sonnenschein, wilden Squirrels, Riesenheuschrecken, Rehen und ohrenbetäubender Stille belohnt.


Nach unserer Rückkehr zum Camp lernten wir Bob aus Pensacola/Florida kennen. Bob ist ebenfalls auf einem mehrmonatigen Roadtrip durch die USA und wir verstanden uns auf Anhieb super mit ihm. Am Abend packte er noch sein Teleskop aus und wir guckten gemeinsam in die Sterne. Aber selbst mit blossen Auge waren wir überwältigt über die Masse an Sternen die man hier in diesem Tal abseits der Zivilisation und ohne jegliche Lichtverschmutzung bestaunen kann. Selbst die Milchstraße lässt sich problemlos mit bloßem Auge erkennen. Für die Kamera fehlte uns leider noch das Know-How für die richtige Einstellung, aber ein wenig lässt sich von dem Sternenhimmel erahnen. Der Big Bend Nationalpark ist übrigens ein Lichtschutzgebiet der International Dark Sky Association :)

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